Hallen 12/13: Nicht nur in die Röhre schauen

18.03.1999

MÜNCHEN: Seit Mitsubishi im vergangen Herbst den ersten CRT-Bildschirm mit völlig planer Oberfläche vorstellte, wird die konventionelle CRT-Technologie zurückgedrängt. Doch der Besucher muß nicht nur in die Röhre schauen: Auch die neuesten Trends bei LCD-Bildschirmen sind zu sehen. Björn Lorenz* hat sich im Vorfeld bei den Anbietern schon mal umgesehen.Gewölbte Bildschirme stoßen vor allem bei Grafikern und CAD-Anwendern auf Kritik, weil deren Zeichnungen bei hohen Auflösungen stets leichte Verzerrungen offenbaren. Ein weiterer Vorteil flacher Oberflächen ist ein deutlich geringeres Maß an störenden Lichtreflexionen. Problematisch ist hingegen die Ansteuerung der Randbereiche, da diese durch den Verzicht auf die Wölbung relativ weit von der Strahlenkanone entfernt liegen. Nichtsdestotrotz zeigen die jüngsten Testergebnisse in den Anwender-Zeitschriften, daß die Hersteller diese Klippe ganz offensichtlich erfolgreich umschifft haben.

Der Messeschwerpunkt von Acer in Halle 12, C22, liegt in diesem Jahr klar auf TFT-Flachbildschirmen. So sind gleich drei neue 15-Zoll-Varianten angekündigt. Eine davon ist der "Slim F51": Ein 15-Zoll-TFT mit einer Standardauflösung laut Hersteller von 1.024 x 768 Pixel. Bei einem Kontrast von 300:1 soll die Farbtiefe 16,2 Millionen Farben betragen. Den Stromverbrauch gibt Acer mit 36 Watt im Betrieb und fünf Watt im Standby-Modus an. Der Straßenpreis liegt bei 2.299 Mark inklusive Mehrwertsteuer.

In Hannover stellt die ADI Corp. in Halle 12, C40, neben einem neuen 18-Zoll LC-Display ihre neue "Micro-Scan G-Serie" für Multimedia und Bildbearbeitung vor: Die ADI-Graphic-Class besteht aus den zwei 17-Zöllern, einer davon mit Trinitron-Bildröhre, und dem 19-Zöller "Micro-Scan G66" mit verkürzter Bildröhre.

Mitsubishi in Halle 12, A16, hat eine Reihe neuer Monitore im Bereich 17 bis 22 Zoll angekündigt. Mit von der Partie ist der "Diamond Pro 900u". Der 21-Zoll-Bolide erreicht die CAD/CAM-gängige Auflösung von 1.280 x 1.024 Bildpunkten bei 88 Hz. Sein Schlitzabstand liegt zwischen 0,25 und 0,27 Millimetern. Der USB-Anschluß ist dabei fest integriert. Außerdem führt Mitsubishi während der Cebit eine "Schnäppchen-Aktion" durch: Displays können zu preisreduzierten Sonderkonditionen bezogen werden.

NEC erneuert zur Zeit seine komplette Monitorfamilie. Zu den interessantesten Objekten am Stand des Herstellers in Halle 13, C58, gehört der "Multisync E750", ein 17-Zoll-Bildschirm basierend auf der Chroma-Clear-Schlitzmaske. Die Kurzhalsbildröhre reduziert die Tiefe des Monitors auf das Maß eines 15-Zöllers. Die Standardauflösung von 1.024 x 768 Bildpunkten erreicht der Multisync E750 bei 85 Hz. Sein Schlitzabstand beträgt 0,25 mm. Mit der Multimedia-Option USB-Audio läßt sich der Bildschirm mit Lautsprechern und USB-Anschlüssen nachrüsten.

Produktneuheiten aus dem hohen Norden zeigt Nokia Display Products in Halle 12, B06: So wird das zweite Modell des 18,1-Zoll-LCDs, der "800XA", zu sehen sein. Der TFT-Bildschirm verfügt neben integrierten Audio-Funktionen über einen Blickwinkel von 170 Grad. Erstmals zeigt der Hersteller auch seine neue Produktfamilie "Value-Line", die Monitore von 17 bis 21 Zoll für Multitasking- sowie Grafik- und Audio-Applikationen umfaßt.

Beim südkoreanischen Hersteller Samsung in Halle 12, C49, steht diesmal alles im Zeichen der flachen Röhre. So sind in der 19-Zoll-Klasse gleich zwei neue Geräte zu sehen - beides Lochmasken. Während beim "Syncmaster 900IFT" die absolut flache Invar-Infinitive-Technik zum Einsatz kommt, basiert der "900SL" auf einer Invar-Flat-Square-Röhre. Hinsichtlich der technischen Werte liegen die Geräte gleich: So wird die Standardauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten jeweils bei 119 Hz erreicht.

View-Sonic zeigt in Halle 12, D16, drei neue Modelle für den High-End-Bereich: Der 19-Zöller "PT795" mit Flat-Screen soll eine maximale Auflösung von 1.920 x 1.440 Bildpunkten bei 110 KHz erreichen. Das Gerät wird zum empfohlenen Verkaufspreis von 1.749 Mark angeboten. Das neue 18,1-Zoll-LC-Display offeriert View-Sonic bereits für 6.149 Mark Endkundenpreis.

Wer in Sachen Displays unterwegs ist, kann sich fast auschließlich auf die Hallen 12 und 13 konzentrieren: Hier ist alles versammelt, was Rang und Namen hat.

*Björn Lorenz ist freier Journalist in Berlin.

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