Hamburger PI-Computer AG legt Messlate für Qualität und Service hoch

08.12.1999

HAMBURG: Komponenten-Distributor, Importeur von Computergehäusen und PC-Produzent - die PI-Computer AG will nicht so recht in eine Schublade passen. Dem Unternehmen ist das recht - sehen sich die Hamburger doch ohnehin eher als Systemintegrator.Der Anspruch, den Christian Morgenstern an sich und sein Unternehmen stellt, ist hehr: "Auf Teufel komm raus verkaufen, ist nicht unser Ding. Vielmehr legen wir großen Wert auf Qualität und Service." Genau diese Aspekte waren es auch, die Morgenstern im Jahr 1992 dazu bewogen haben, die Firma PI-Computer zu gründen. Anfänglich als Importeur von Computergehäusen und Netzteilen, kamen im Laufe der Zeit die Distribution von Komponenten und vor drei Jahren der Bereich PC-Produktion dazu - letzteres nicht schnöde Built-to-order sondern Built-to-suit genannt. Für Morgenstern steht dieser Geschäftsbereich ebenfalls für Service und Qualität. "Wir bauen wirklich alles in den Computer ein, was der Kunden wünscht", erklärt der Firmengründer sein Konzept. "Etwa 50 verschiedene PCs an einem Tag zu bauen, ist daher für uns kein Problem", so Morgenstern. Auf diese Art und Weise assemblieren die Hamburger rund 6.000 PCs pro Jahr. "Natürlich können wir aufgrund dieser Größe keinen Auftrag von mehreren tausend Computern annehmen. Wenn aber ein Kunde das wünscht, leiten wir diese Anfrage an einen entsprechenden Hersteller oder Distributor weiter", so Morgenstern.

Als weiteren besonderen Service wertet der Vorstandsvorsitzende der PI-Computer AG sein Angebot, keinen Mindestmengenaufschlag zu berechnen. "Was der Kunde braucht, das braucht er eben", lautet seine Devise. Daß das sowie die anderen Serviceleistungen nicht gerade zu absoluten Tiefstpreisen führt, ist Morgenstern klar und nach seiner Aussage auch gewollt. "Inzwischen haben viele Leute wohl begriffen, daß sich Qualität auszahlt und sind deshalb auch bereit, ein paar Mark mehr auszugeben", glaubt Morgenstern. Aber natürlich gebe es auch noch andere Händler, die immer am billigsten einkaufen wollen. Sein Kommentar dazu: "Das sind dann die, die am Markt eine kürzere Verweildauer haben."

Niederlassung in Hongkong eröffnet

Neben den Eigen-PCs fertigt PI-Computer auch Gehäuse unter dem Namen "Enigma". Weiterhin sind die Hamburger nach eigenen Angaben Exklusiv-Importeur namhafter Gehäusehersteller, die zum Teil aus Asien kommen. Um dort künftig noch besser Fuß fassen zu können wurde kürzlich in Hongkong eine Niederlassung ins Leben gerufen. "Wir sind bestrebt, Beteiligungen an Herstellern zu erwerben um auf die Fertigung unserer Geräte mehr Einfluß nehmen zu können", erklärt Morgenstern. Zu diesem Zweck wurde dann auch das Unternehmen vor kurzem in eine Aktiengesellschaft umgewandelt - der Tausch von Aktienpaketen sei damit viel einfacher. Und: Auch der Neue Markt, den die Norddeutschen in etwa 18 Monaten bereichern wollen, sei ein Grund für die Umwandlung gewesen. Bis dahin aber gibt es für PI-Computer noch viel zu tun. Derzeit ist das Unternehmen dabei, strategische Allianzen mit weltweiten Partnern zu knüpfen. Gelungen ist dies bereits mit dem kalifornischen Notebook- und Handheld-Hersteller Alcam Corp. aus Fremont, für den PI-Computer ab sofort und exklusiv Notebooks in Deutschland vermarktet. "Alcam hat als Newcomer in den USA voll eingeschlagen", berichtet Morgenstern. Nun müsse hierzulande kräftig Aufklärungsarbeit für den Hersteller geleistet werden. Insgesamt fühlt sich PI-Computer mit den drei Standbeinen für die Zukunft gut gerüstet. Dementsprechend positiv bewertet denn auch Morgenstern seine Wachstumsaussichten. "Wir haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 40 Millionen Mark erwirtschaftet. In den kommenden Jahren rechnen wir mit einem jährlichen Zuwachs von 20 bis 30 Prozent", so der PI-Chef. Dennoch sei Größe nach wie vor nicht das Ziel, das angestrebt werde. Betont Morgenstern: "Die Qualität steht im Vordergrund." (sn)

Gründete 1992 wegen des "eigenen Qualitätsanspruches" die heutige

PI-Computer AG: PI-Com-Chef Christian Morgenstern.

Der Import von Computergehäusen macht heute rund 40 Prozent des Umsatzes der PI-Computer aus.

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