Hamburger Unternehmensgruppe plant für Herbst den Gang an die Börse

14.05.1999

HAMBURG: Große Ziele verfolgt die Hamburger Systematics-Gruppe: Bis zum Jahr 2002 wollen die Norddeutschen unter den zehn größten IT-Dienstleistern zu finden sein. Zuvor gilt es jedoch, den anvisierten Börsengang erfolgreich über die Bühne zu bekommen.Der Name Systematics war in der Vergangenheit nicht gerade mit positiven Nachrichten behaftet: Vor gut einem halben Jahr mußte der Apple-Großhändler Systematics GmbH Konkurs anmelden, was auch die Systematics-Gruppe zu spüren bekam: Besorgte Anrufer, vor allem aus dem Kundenstamm der Systematics Service GmbH, fragten immer wieder verunsichert nach, inwiefern das Unternehmen beispielsweise von dem Konkurs betroffen sei. Denn immerhin hielt die Systematics-Gruppe bis zuletzt noch Anteile an der Systematics GmbH.

Mittlerweile jedoch haben sich die Wogen geglättet, und sogar die

ursprüngliche Absicht, das Unternehmen aufgrund der Namensgleichheit umzubenennen, wurde zu den Akten gelegt. "Der Name Systematics ist einfach gut. Und die Mac-Geschichte stehen wir schon durch", begründet Produktmarketing-Manager Gero Hentschel den Sinneswandel.

Datawarehouse liegt hoch im Kurs

Nachdem dieses unerfreuliche Kapitel nun abgehakt ist, kann sich die Systematics-Gruppe jetzt ihren nächsten großen Zielen widmen: So steht nach der AG-Umwandlung, die im April vollzogen wurde, im Herbst der Börsengang ins Haus.

"Mit dem Geld aus dem Going public wollen wir Unternehmen aufkaufen, unser Geschäft internationalisieren und das eigene Portfolio ausbauen", erklärt Hentschel. Im Zusammenhang mit Akquisitionen seien besonders Firmen von Interesse, die sich im Datawarehouse-Umfeld bewegen sowie E-Commerce zu ihrem Geschäftsgebiet erklärt haben. Beim Thema Internationalisierung denkt Hentschel in erster Linie an Büros in Brüssel und Wien. Aber auch andere Standorte werden von den Hamburgern nicht ausgeschlossen. Betont der Marketing-Manager: "Wir sind immer dorthin gegangen, wo uns der Kunde gebraucht hat." In Deutschland bedeutet das neben dem Stammsitz Büros in Kiel, Bremen, Hannover, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt, Stuttgart und München. Seit dem 1. April ist Systematics auch in der Hauptstadt vertreten.

Der Börsengang ist aber bei weitem nicht das einzig hehre Ziel, das die norddeutsche Unternehmensgruppe verfolgt. Vielmehr steht für spätestens 2002 der Eintritt in Deutschlands Top ten der IT-Dienstleister an. Heute befindet sich Systematics unter den Top twenty, wie es Hentschel vage formuliert. Der Anteil der IT-Dienstleistungen am Gesamtumsatz, der im vergangenen Jahr bei 382 Millionen Mark lag, beträgt derzeit 40 Prozent. Der Rest entfällt auf den Handel mit DV-Hardware.

Insgesamt sieht sich die Gruppe als "Generalintegrator für IT", wie es Unternehmensgründer und Vorstandschef Detlef Fischer bezeichnet. Darunter versteht die Systematics AG die komplette Bandbreite an IT-Services, von IT-Consulting, E-Business und Systemimplementierung über Internet-Lösungen, Speichermanagement und Systemdesign bis hin zu RZ-Outsourcing, Total Desktop-Services und Local Support. (sn)

Gero Hentschel, Produktmarketing-Manager bei Systematics: "Die Mac-Geschichte stehen wir schon durch."

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