SAP-Manager Frederik Nissen

Hana läuft außerordentlich gut

18.09.2012
Der Softwarehersteller SAP macht sich mit seiner Datenbanksoftware Hana erfolgreich in den Gefilden des amerikanischen Erzrivalen Oracle breit. "Unser Geschäft mit Hana läuft außerordentlich gut", sagte SAP-Finanzvorstand Werner Brandt am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
SAP-Firmenzensitz in Walldorf
SAP-Firmenzensitz in Walldorf
Foto: SAP

Der Softwarehersteller SAP macht sich mit seiner Datenbanksoftware Hana erfolgreich in den Gefilden des amerikanischen Erzrivalen Oracle breit. "Unser Geschäft mit Hana läuft außerordentlich gut", sagte SAP-Finanzvorstand Werner Brandt am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Noch sind die Hana-Verkaufszahlen zwar bescheiden. Bis Ende Juni steuerte die Datenbank mit 113 Millionen Euro gerade mal knapp 1,6 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Doch das Wachstum ist rasant. Im Gesamtjahr will SAP mit Hana schon 320 Millionen Euro umsetzen. "Wir haben im Moment 500 Kunden", sagte Brandt. Der technologische Vorsprung vor der Konkurrenz betrage nach wie vor eineinhalb bis zwei Jahre.

Hana ist eine Eigenentwicklung der Walldorfer. Mit dem Programm wird die Auswertung von komplexen Datenbanken in den Hauptspeicher des Computers verlegt und so erheblich beschleunigt. Beim Hauptspeicher sind die Zugriffszeiten sehr viel kürzer als bei Datenbeständen auf der Festplatte.

Die größtenteils zugekauften Sparten Software für mobile Geräte wie Smartphones und iPads sowie Mietsoftware über das Internet sind weitere große Wachstumstreiber. Dank der starken Nutzung mobiler Geräte in Unternehmen ist diese Software ein Wachstumsgarant in der ganzen Welt. Die Mietsoftware, die unter Cloud firmiert, laufe dagegen bisher in erster Linie in reiferen Märkten, sagte Brandt.

Für Finanzen, Personalmanagement, Lieferanten-Beziehungen und Kunden-Management haben die Walldorfer bereits Mietsoftware am Start. Sämtliche Software werde die Cloud aber nie an sich ziehen, sagte Brandt. "Es wird aus meiner Sicht nie so sein, dass Kunden jegliche Geschäftsprozesse in die Cloud verlagern. Geschäftskritische Prozesse werden Unternehmen immer selbst betreiben wollen."

Die neuen Wachstumsfelder haben eine geringere Marge als das angestammte Geschäft mit auf Unternehmensrechnern installierter Software (On Premise), das SAP groß gemacht hat. Die beiden Margen werden sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren jedoch annähern, sagte der Finanzchef.

SAP zeigte sich in den vergangenen Quartalen weitgehend immun gegen die Schuldenkrise in der Eurozone und Einbrüche in einigen Kundenbranchen. Die Wachstumsaussichten für Software sieht Brandt in diesem Jahr weltweit bei sechs Prozent, wobei Europa mit plus 2,5 Prozent zwar schwächer dasteht als Amerika und Asien, aber noch wachsen soll.

(dpa/rb)

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