Handel muß mehr Beratung bieten

02.02.1996
MÜNCHEN: Compaq will in Zukunft den PC noch stärker als Multimedia-Gerät für den Privatkunden plazieren und daher verstärkt mit dem Handel zusammen "Aufklärung vor Ort leisten."Eine Schlüsselstellung nehmen hierbei die Presario-Rechner sowie ein Keyboard mit integriertem Scanner ein. Das Konzept für die Multimedia-PCs geht dabei eindeutig in Richtung integrierte Lösung. Ob Telefon, Fax, Audio-Player, Anrufbeantworter, Fernseher oder Modem.

MÜNCHEN: Compaq will in Zukunft den PC noch stärker als Multimedia-Gerät für den Privatkunden plazieren und daher verstärkt mit dem Handel zusammen "Aufklärung vor Ort leisten."Eine Schlüsselstellung nehmen hierbei die Presario-Rechner sowie ein Keyboard mit integriertem Scanner ein. Das Konzept für die Multimedia-PCs geht dabei eindeutig in Richtung integrierte Lösung. Ob Telefon, Fax, Audio-Player, Anrufbeantworter, Fernseher oder Modem.

"Nach unserer Ansicht gehören alle diese Anwendungen in den PC", erläutert Manfred Hasseler, Direktor des Unternehmensbereiches Privatkunden bei Compaq, die Multimedia-Strategie des Unternehmens. Besonders stolz ist der PC-Hersteller auf sein Keyboard mit integrierten Scannerfunktionen, das in Zukunft zusammen mit der Presario-Produktreihe einen Key-Player bei der Erschließung neuer Marktnischen im Privatkundenbereich spielen soll. Das Produkt arbeitet mit allen gängigen Textverarbeitungs-, Spreadsheet- sowie Grafikprogrammen zusammen und nutzt die OCR-Software Textbridge von Xerox. Das Scanner-Keyboard läßt sich über eine serielle Schnittstelle an PCs anderer Hersteller anschließen. Der Preis für die Tastatur liegt bei zirka 550 Mark. Daß sich die Nutzungsgewohnheiten einer Familie nicht den Telekommunikationsfunktionen der Rechner automatisch anpassen, darüber sind sich die Entscheidungsträger bei Compaq einig. "Natürlich ersetzen die TV-Funktionen der Presario-PCs nicht sofort den Fernseher in der heimischen Stube", so Hasseler. Auch verliert das Telefon sowie ein Anrufbeantworter nicht automatisch seine Aufgaben im Haushalt, wenn die Nutzer feststellen, daß sich Gespräche sowie deren Aufzeichnung auch mit dem PC bewerkstelligen lassen. Zentral für Hasseler ist daher die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel. "Schon vor dem Kauf müssen Kunden erklärt bekommen, daß der PC in naher Zukunft viele Funktionen in der Telekommunikation übernehmen kann." Die Beratungsleistung im Handel wird nach seiner Ansicht die zentrale Rolle für eine erfolgreiche Marktdurchdringung von Multimedia-Terminals übernehmen. Compaq setzt daher allein im Monat Februar 5.000 Mann-Tage für Verkaufsförderung im Handel an.

Mit Hilfe von Point-of-Sale-Systemen sowie Multimedia-Vorführungen sollen Kunden langsam an die neuen Funktionen des PCs herangeführt werden. Die ausgesuchten Verkaufskanäle sind dabei bewußt breit gestreut. "Wir verkaufen unsere Rechner bei Retailern und Warenhäusern wie Karstadt oder der Spielwaren-Handelketten Toys R Us in Amerika", erklärt Hasseler. In Frankreich laufe der Verkauf von PCs sogar sehr gut über Discounter-Ketten. Trotz einiger Schwierigkeiten bei der Positionierung von Multimedia-Geräten hält Compaq an der Strategie fest, daß der PC bald Telefon, Stereoanlage und Fernseher ersetzen kann. "Vielleicht stellen Sie sich den Presario noch nicht als zentrales Kommunikationgerät in das Wohnzimmer", gibt Hasseler offen zu. "Wir entwickeln allerdings ein Produkt, das in einem halben Jahr auf den Markt kommen soll. Dieses werden Sie sich ohne Probleme ins Wohnzimmer stellen können."

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