Handel übt Zurückhaltung bei "VoIP"-Angeboten

31.05.2001
Laut einer Händler-Befragung des Marktforschungsunternehmens Techconsult wird "Voice-over-IP" auch in der nahen Zukunft trotz Kosten-ersparnis nicht die herkömmliche Telefonie ersetzen.

Nur knapp die Hälfte (47 Prozent) der Händlerschaft glaubt, dass sich Voice-over-IP (VoIP) als Alternative zur herkömmlichen Telefonie auf Dauer durchsetzen wird. Zu diesem Ergebnis kam das Kasseler Marktforschungsunternehmen Techconsult auf Grund eines aktuellen Händler-Panels. Dabei sind die Systemhäuser mit einer glatten 50/50-Entscheidung am positivsten eingestellt. Hingegen sehen nur 38 Prozent der Computershops VoIP im rosigen Zukunftslicht.

Lehrreiche Erfahrung mit Voice-over-IP

Diese eher negative Einschätzung gibt schon zu Denken, zumal diese Händlergruppe am häufigsten Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich VoIP anbieten (26 Prozent), dicht gefolgt vom Elektrofachhandel mit 22 Prozent. Sys-temhäuser, die eigentlich am positivsten eingestellt sind, halten sich mit dem Angebot und der Planung, in diesem Jahr noch VoIP ins Angebot zu nehmen, im Vergleich zu den Computershops deutlich zurück. Am wenigsten können Kauf- und Versandhäuser mit den Produkten und Dienstleistungen rund um VoIP etwas anfangen. Gerade einmal magere vier Prozent bieten diese Produkte bereits an.Der Grund für die allgemeine zögerliche Haltung gegenüber VoIP liegt wohl darin, dass die Technik noch nicht ganz ausgereift ist. Hinzu kommt, dass die Handhabung deutlich komplizierter als beim herkömmlichen Telefon ist, und auch die starke Anbindung an den PC stört viele.

Trotz Kostenersparnis steckt VoIP fest

Andererseits spricht nach Ansicht der befragten Händler die enorme Kostenersparnis für den Durchbruch von VoIP. Vor allem Firmen können ihre Telefonkosten stark reduzieren, da zwei getrennte Netze für den Sprach- und den Datenverkehr auch doppelte Kosten bedeuten. Mit VoIP kann hingegen die Kommunikation über ein gemeinsames IP-Netzwerk erfolgen.

www.techconsult.de

ComputerPartner-Meinung:

Da die Computershops, die die meiste Erfahrung mit VoIP haben, sich am ablehnendsten verhalten, liegt der Schluss nahe, dass die Industrie endlich ausgereifte Produkte anbieten sollte. Kompetenz und Service-Leistung der Händler darf nicht durch unausgegorene Produkte gebunden werden, sondern sollte dem Kunden als Extraleistung zu Gute kommen. Dann wird der Fachhandel auch gerne VoIP in sein Angebot nehmen. (go)

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