Lastschrift-Betrug

Handy-Abstinenzler soll für Mobile App zahlen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Polizei im niedersächsischen Lingen warnt zusammen mit der Polizei Mittelfranken vor betrügerischen Abbuchungen von Konten im gesamten Bundesgebiet. So erstattete nun ein 35-jähriger Anzeige bei der Polzeiinspektion in Feuchtwangen im Landkreis Ansbach.
Manche Geschädigte der App-Betrüger besitzen nicht einmal ein Smartphone.
Manche Geschädigte der App-Betrüger besitzen nicht einmal ein Smartphone.

Die Polizei im niedersächsischen Lingen warnt zusammen mit der Polizei Mittelfranken vor betrügerischen Abbuchungen von Konten im gesamten Bundesgebiet. So erstattete nun ein 35-jähriger Anzeige bei der Polizeiinspektion in Feuchtwangen im Landkreis Ansbach.

Von seinem Girokonto war ein Betrag von 19,95 Euro für eine "Mobile App" abgebucht worden. Dass Mobiltelefon- und Tablet-PC-Nutzer durch versehentliches Anklicken von Bannern ein ungewolltes Software-Abo abschließen, ist nicht ungewöhnlich. Das Kuriose an diesem Fall: Der Geschädigte besitzt gar kein Mobiltelefon.

Ermittlungen der Polizei in Feuchtwangen ergaben, dass es sich bei der Betrugsmasche um bundesweit illegal durchgeführte Abbuchungen handelt. Die Beträge wurden meist mit dem Verwendungszweck "Petrus Egidius K. Mobile App" per Lastschrift auf ein Konto bei einem Geldinstitut in Lingen transferiert. Zudem verwendeten die Gauner eine fingierte Firmenanschrift in der Kaiserstraße 10b in Lingen. Wie die Betrüger in Besitz der Kontodaten gelangt sind, ist noch nicht bekannt.

Betrugsverfahren gegen Niederländer

Die Polizei in Lingen und die Staatsanwaltschaft in Osnabrück haben nun ein bundesweites Betrugsverfahren gegen den 62-jährigen Niederländer Petrus Egidius K. und die 65-jährige Elisabeth Louise Maria R. aus Amsterdam eingeleitet. Sie stehen im Verdacht, mehrere tausend Abbuchen vorgenommen zu haben. Zur Sicherung der Ansprüche der Geschädigten haben die Behörden das entsprechende Konto mit einem Kontostand von etwa 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück werden Rücklastschriften von diesem Konto zu Gunsten von geschädigten Personen ausdrücklich zugelassen. Für Nachfragen von Geschädigten hat die Polizei in Lingen eine Hotline unter der Telefonnummer 0591 87-400 eingerichtet. Geschädigte Personen werden gebeten, bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle eine Betrugsanzeige zu erstatten. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Osnabrück dauern an.

Wer Opfer des unberechtigten Lastschrifteinzugs zu Gunsten eines Petrus Egidius Knabben geworden ist, sollte folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Erstatten Sie unbedingt bei der Polizei an Ihrem Wohnort eine Strafanzeige wegen Lastschriftbetruges gegen Petrus Egidius Knabben. Bitte bringen Sie den Lastschriftbeleg Ihrer Bank zur Anzeigenerstattung mit.

  • Weisen Sie bei der Anzeigeerstattung daraufhin, dass die

  • Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Brockhauser Weg 21, 49809 Lingen, die weitere Sachbearbeitung übernimmt.

  • Veranlassen Sie bei Ihrer Bank in den nächsten Tagen die Durchführung einer Rücklastschrift, falls dieses noch nicht geschehen ist. (awe)

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