Verbraucherschutz

Handy-Nutzung im EU-Ausland immer noch zu teuer

30.05.2012
Nach dem Europaparlament haben auch die EU-Minister neue Gebührensätze für das Telefonieren im Ausland gebilligt. Vom 1. Juli 2012 an werden Mobilfunkgespräche im EU-Ausland erneut günstiger. Den Verbraucherschützern in Deutschland reicht das aber nicht aus: "Das ist das Profit-Center der Anbieter, den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen", sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen in Mainz. "Ich glaube, die Telekommunikationsbranche muss lernen, dass wir in einem Binnenmarkt leben."
Telefon- und Datennutzungsgebühren sind im EU-Ausland nach wie vor zu teuer, meinen deutsche Verbraucherschützer.
Telefon- und Datennutzungsgebühren sind im EU-Ausland nach wie vor zu teuer, meinen deutsche Verbraucherschützer.
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Nach dem Europaparlament haben auch die EU-Minister neue Gebührensätze für das Telefonieren im Ausland gebilligt. Vom 1. Juli 2012 an werden Handygespräche im EU-Ausland erneut günstiger. Den Verbraucherschützern in Deutschland reicht das aber nicht aus: "Das ist das Profit-Center der Anbieter, den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen", sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, in Mainz. "Ich glaube, die Telekommunikationsbranche muss lernen, dass wir in einem Binnenmarkt leben."

Wer ab 1. Juli 2012 im EU-Ausland mit seinem Handy telefoniert, muss künftig höchstens 29 statt bisher 35 Cent pro Minute zahlen. Für einen angenommenen Anruf darf der Telefonanbieter maximal acht statt bislang elf Euro-Cents berechnen. Eine SMS darf höchstens neun statt elf Euro-Cents kosten. Dazu kommt noch jeweils die Mehrwertsteuer: Bis 2014 werden die grenzüberschreitenden Mobilfunkgebühren weiter sinken. Das mobile Surfen im Internet wird ebenfalls günstiger. Da es sich um eine europäische Verordnung handelt, ist sie direkt in allen Mitgliedsstaaten gültig.

Verbraucherschützer Billen forderte die Kommission in Brüssel auf, die Kosten weiter zu senken - vor allem für das Surfen im Internet. "Was reinhaut, sind die Datentransporte", sagte Billen. "Insofern muss die EU-Kommission nachlegen." Der aktuelle Preis ist aus seiner Sicht nicht gerechtfertigt: "Es gibt jedenfalls keine technischen Begründungen." (dpa/rw)

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