Handy oder "Heinie" - wer will darauf schon verzichten?!

14.08.2006

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The Phone House Telecom GmbH Geschäftsführung Herr Dr. Ralf-Peter Simon Münsterstraße 109 48155 Münster

München, 14.08.2006

Handy oder "Heinie" - wer will darauf schon verzichten?!

Sehr geehrter Herr Dr. Simon,

vermutlich ist es schon ein paar Tage her, dass Sie zuletzt einen Blick in Schopenhauers Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" geworfen haben. Dennoch: Das Buch ist heute so aktuell wie eh und je. So hat eine britische Studie ergeben, dass sich 92 Prozent der befragten Personen einen Tag ohne Handy nicht vorstellen können. 92 Prozent! Ich weiß nicht, wie es Ihnen bei dieser Nachricht geht, aber ich musste sofort an den alten Schopenhauer denken.

Es stellen sich ja folgende Fragen: Wenn sich 92 Prozent der - sagen wir mal - Menschheit einen Tag oder ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen können, was bedeutet dies 1. für die Vorstellungskraft und 2. für die Welt? Wenn fast alle Menschen zu einer - seien wir ehrlich - derart banalen Vorstellung nicht mehr in der Lage sind, wie sieht es dann aus bei den wirklich schwierigen Vorstellungen? Mann, ich bin wirklich skeptisch! Und wenn, wie Schopenhauer meint, die Welt im Wesentlichen Vorstellung ist, also das, was in unseren Köpfen passiert, dann ist die Welt ja ganz schön arm dran, wenn unser Gehirn nicht mehr zu den primitivsten Vorstellungen in der Lage ist.

Aber soll ich Ihnen was sagen? Ich glaub’ das nicht. Es kann nicht sein, dass sich 92 Prozent der Bevölkerung einen Tag ohne ihr Mobiltelefon nicht vorstellen können. Das ist absurd! Da glaube ich schon eher, dass die ganze Meldung auf einem dummen Missverständnis beruht. Ich bin nämlich fast sicher, dass die Frage in der Studie gar nicht lautete, ob sich die Studienteilnehmer ein Leben ohne Handy vorstellen können, sondern ein Leben ohne "Heinie". Dann ergibt die Meldung plötzlich einen Sinn. Wie wir uns erinnern, fand die Studie in Großbritannien statt, und das englische Wort "Heinie" bedeutet in der deutschen Übersetzung "Popo". Jetzt ist das Ergebnis keine Überraschung mehr, oder kennen Sie jemanden im In- und Ausland, der auf seinen "Heinie" verzichten möchte?

Nachdem dieses Problem also endgültig geklärt ist, stellt sich natürlich die Frage: Wieso können sich nur 92 Prozent ein Leben ohne "Heinie" vorstellen? Was ist mit den restlichen 8 Prozent? Ganz klar: Das sind die, über die man sich gerne mit dem Spruch lustig macht "Keinen Hintern in der Hose, aber La paloma pfeifen!"

Wie auch immer, ich denke, dass Sie, sehr geehrter Herr Dr. Simon, über dieses Handy-Heinie-Missverständnis informiert sein sollten. Ich befürchte nämlich, die ganze Studie ist für den A..., ich meine Heinie. Nur für den Fall, dass Sie die Ergebnisse für Ihre Geschäftsplanung berücksichtigen sollten.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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