Heimkino als Hoffnungsträger der CE-Branche

09.10.2003
Der westeuropäische Markt für Unterhaltungselektronik ist im ersten Halbjahr zwar um drei Prozent eingebrochen, bekommt durch Heimkino und andere innovative Produkte laut GfK und ZVEI aber neue Wachstumsimpulse.

Nachdem die Unterhaltungselektronikbranche im ersten Halbjahr in Westeuropa Umsatzeinbußen von drei Prozent verschmerzen musste, rechnet sie laut GfK für das Gesamtjahr 2003 mit einem leichten Plus von einem Prozent. Hoffnungsträger sind dabei LCD-Fernseher, DVD-Recorder und MP3, ein Markt, der in Westeuropa innerhalb eines Jahres um 200 Prozent gewachsen ist.

TV-Wiedergabeprodukte machen laut GfK mit 48 Prozent den größten Umsatzanteil im Bereich Unterhaltungselektronik aus, wobei LCD und Plasma bereits 23 Prozent des Marktes für Fernseher mit Bilddiagonalen von mehr als 82 Zoll bestreiten.

Weiterhin überaus erfolgreich verkaufen sich DVD-Player. 45 Prozent der deutschen Haushalte haben schon einen. 23 Millionen Stück sollen in diesem Jahr in Westeuropa als einzelne Geräte oder integriert in Hifi-Systemen über die Ladentische gehen. Der aktuelle Durchschnittspreis liegt mit 137 Euro 36 Prozent unter dem Vorjahresniveau, weshalb manche Hersteller schon auf den Markt für die ungleich teureren DVD-Recorder umschwenken. Sie machen derzeit bereits elf Prozent des DVD-Umsatzes aus.

Der Fachverband Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindus-trie (ZVEI) legte ebenfalls konkrete Zahlen für Deutschland vor. Demnach ist der Markt für Unterhaltungselektronik im ersten Halbjahr 2003 auf ein Volumen von rund 3,73 Milliarden zurückgegangen. Der Verbandsvorsitzende und Philips-Geschäftsfüh-rer Hans-Joachim Kamp rechnet für Consumer Electronics einschließlich Heim-PCs und privat genutzter TK-Produkte im Vorjahresvergleich mit einem Umsatzminus von zwei Prozent auf 7,95 Milliarden Euro. Kamps Antwort auf Saturns Geiz-ist-geil-Kampagne lautet: "Wir brauchen endlich Ruhe an der Preisfront!"

Nachdem die Aussichten für den privaten Konsum wieder etwas besser geworden sind, rechnet er für den deutschen Markt für Consumer Electronics im Gesamtjahr mit einem leichten Umsatzplus von 1,4 Prozent auf 19,32 Milliarden Euro. Wie die GfK setzt auch Kamp auf das Zugpferd Heimkino inklusive LCD-TV, DVD und Surround-Anlagen.

www.gfk.de; www.zvei.org

ComputerPartner-Meinung

Heimkino ist sicherlich ein ganz wichtiges Zugpferd der Unterhaltungselektronik. Hoffnungsträger der Branche sind dabei vor allem großformatige LCD-Fernseher, bei denen noch richtige Margen winken. Fragt sich nur, wie lange. Denn derzeit liegt der Preis für ein Markengerät der 30-Zoll-Klasse bei rund 4.000 Euro. Bedenkt man aber, dass der teuerste Baustein, nämlich das Panel, im Einkauf zirka 1.300 Dollar kostet, ist schon vorprogrammiert, dass an dem Preispunkt bald bedrohlich gebohrt wird. (kh)

Zur Startseite