Hello = Hallo: Gelungene Kommunikation mit Übersetzungssoftware

28.05.1998

WUPPERTAL: Uwe Naujoks sieht die beste Zeit seines Unternehmens vor sich. Kommunikation und Linguistik gehören die Zukunft, so der Geschäftsführer der Una GmbH im ComputerPartner-Interview.

? Das Herzstück von Una ist der Eurobrief, im angelsächsischen Raum auch als Euroletter verkauft. Wie läuft das Geschäft?

NAUJOKS: Glänzend! Wir haben bereits 70.000 Installationen verkauft, und man sagt in Deutschland: Wenn ein Softwareprodukt 4.000 mal über den Ladentisch geht, ist das schon sehr gut. Doch bislang ist der Eurobrief faktisch nur in der Bundesrepublik verkauft worden. Jetzt öffnen sich ja erst die europäischen Märkte für uns. Wir hatten 1997 einen Umsatz von 4,5 Millionen DM, wir wollen dieses Jahr auf 5,4 Millionen Mark kommen.

? Wo sehen Sie die größten Entwicklungschancen?

NAUJOKS: Wir werden uns im Umfeld Linguistik immer stärker etablieren. Kommunikation ist das Geschäft der Zukunft, und da passen wir bestens hinein. Namhafte Übersetzungsfirmen sind an uns herangetreten, die unseren Fundus an Texten kaufen wollen. Mit der Deutschen Bank sind wir in Verhandlungen über die Integration des Eurobriefs ins Internet. Das Programm kann dann weltweit genutzt werden.

? Wie soll im Netz abgerechnet werden?

NAUJOKS: Ganz einfach: Ich erwerbe das Programm nicht, sondern ich nutze es auf Zeit und bezahle dafür. Die Deutsche Bank ist ja stark engagiert in Sachen Electronic Commerce und verfügt über entsprechende Erfahrungen. Wir wollen auch unseren Übersetzungspool - die eigenen Mitarbeiter und die Firmen und Freiberufler, mit denen wir kooperieren - fürs Internet nutzen: Wenn ein Satz, den unser Kunde schreiben will, im Eurobrief nicht drin ist, schickt er uns eine Mail, und wir übersetzen nach einer Staffel: Nach zwei Stunden zahlt er so und so viel Geld, und wenn die Sache zwei Tage Zeit hat, natürlich weniger. So schließen wir eine Lücke - und kommen selbst wieder an neue Texte heran.

? Gibt es Spezialversionen für bestimmte Fachgebiete?

NAUJOKS: Die sind in Vorbereitung, so eine besondere Software für den Maschinenbau und eine Version für Makler.

? Was planen Sie für die Zukunft des Unternehmens?

NAUJOKS: Expansion. Wir stellen derzeit Leute ein. Vor kurzem ist das Stammkapital von 50.000 Mark auf 200.000 DM aufgestockt worden. Ein mittelständischer Automobilzulieferer aus dem Bergischen Land ist bei uns eingestiegen. Und wir verhandeln mit der Deutschen Bank über ein Engagement. (do)

Sieht den Eurobrief schon als Teil von MS Office und im Internet: Una-Chef Uwe Naujoks.

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