Herbststürme statt laue Sommerwinde: Preistalfahrt auf breiter Front

26.09.1997

MÜNCHEN: Schon in der letzten ComputerPartner neigte sich die Preiskurve nach einem ruhigen Sommer talwärts. Inzwischen hat sich der Trend verstärkt: Die Preise für IT-Geräte verfallen auf breiter Front, diesmal weit vorne die PCs selbst. Alle Preisinformationen stammen - wie immer - aus dem ComputerPartner Informationssystem.

Vorauseilender Gehorsam bei MMX-Rechnern

Außer einigen wenigen Spielen gibt es zwar noch immer kaum eine Software, die Intels MMX-Schnittstelle für Multimedia-Anwendungen verwendet. Trotzdem rangeln die PC-Assemblierer bereits um die Marktanteile: Um sage und schreibe 9,8 Prozent Prozent ist der durchschnittliche Händler-EK für die Geräte mit 166 MHz Takt gefallen, schon ab 1460 Mark ist der Einstieg zu machen. Die jüngsten Gerüchte, daß Intel die Preise auch für MMX-Prozessoren bald wieder fallen läßt, sorgen dafür, daß die Hersteller ihre Lager schnellstens von den teuer eingekauften Chargen zu räumen versuchen.

PC-Cards: Generationswechsel oder nicht?

Viele erwarten bei den PC-Cards für den Ethernet-Zugang den Durchmarsch der neuen Karten mit einer Netzwerkgeschwindigkeit von 100 Mbit/Sekunde. Tatsächlich sieht es aber so aus, daß die schnellen und die "klassischen" Ethernets mit 10 Mbit/Sekunde noch eine Weile nebeneinander bestehen bleiben. Die Preisentwicklung könnte sich also weiterhin interessant gestalten. Aktuell ist der mittlere Preis um 3,4 Prozent gefallen - zur Freude der Anwender. Vielleicht hilft dies ja den Händlern, noch ein paar Karten mehr zu verkaufen, oder - noch besser - die Margen zu verbessern.

Monitore: ein stabiler Posten

Die Produktgruppe der 17-Zoll-Monitore ist bezüglich der Preisentwicklung wohl die langweiligste, die es gibt. Die Preisschwankungen bewegen sich in der Regel unter einem Prozent pro Monat - im gerade vergangenen Monat betrug die Preissenkung 0,3 Prozent. Was für den Endanwender eher eine traurige Nachricht ist, kann den Fachhändler jedoch freuen: Hat er doch in seiner breiten Produktpalette wenigstens einen Posten, der preisstabil bleibt. Verfallen auch die Margen zunehmend, kann man doch wenigstens ein bißchen was an jedem verkauften Monitor verdienen. Der durchschnittliche Preis liegt zur Zeit bei etwas über 1000 Mark.

Neuer Absatzmarkt für Low-cost-Scanner

Langsam, aber sicher nähert sich der Durchschnittspreis für Flachbettscanner der 1000-Mark-Grenze. Neben dem Einsatz im grafischen Gewerbe und im SoHo-Markt finden diese preisgünstigen Geräte auch ihre Verbreitung in der Dokumentenarchivierung. Dort waren bis vor kurzem vornehmlich hochpreisige High-End-Geräte im Einsatz, in erster Linie auf Empfehlung der Softwareanbieter für Archivlösungen. Nachdem solche Programme in Preislagen kommen, die sie für kleinere Büros attraktiv machen, bietet sich natürlich an, auch preislich passende Scanner zu verkaufen. Es muß ja nicht das billigste Modell für derzeit gut 200 Mark sein.

Festplatten: Zu viel oder zu wenig lieferbar?

Auch der Festplattenpreis hat sich im letzten Monat wieder bewegt, diesmal um 2,1 Prozent nach unten, wobei sich zwei Entwicklungen gegenüberstehen: Von den meisten Herstellern sind Festplatten mit etwa 2 Gigabyte Kapazität in Überfülle zu haben. Eine Ausnahme macht hier Quantum: Die Lieferengpässe der Fireball-ST-Serie sollen jedoch Anfang Oktober überwunden sein. Die Preise zeigen sehr unterschiedliche Entwicklungen: Zwischen 282 und über 1000 Mark ist alles vertreten, je nach Schnittstellentechnik und Hersteller; der Durchschnittspreis liegt bei 567 Mark, also rund 28 Pfennig pro Megabyte.

Druckerpreise vor dem nächsten Schub?

Im vergangenen Monat tat sich preislich bei den Laserdruckern nicht viel; die Preise fielen nur um 0,1 Prozent. Hier könnte sich jedoch bald etwas tun: Minolta will mit dem Know-how, das durch den langjährigen Verkauf von Kopiergeräten gewonnen wurde, nun auch ins Druckergeschäft einsteigen. Die Erfahrung zeigt aber, daß große Marktanteile bei Peripheriegeräten in erster Linie durch Kampfpreise errungen werden. Es ist also zu erwarten, daß der mittlere EK von 1744 Mark in Kürze deutlich fallen wird, liegt doch der billigste Preis dieses Marktsegments schon bei 1266 Mark.

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