Spezielle Lösung für Österreich

Hermes führt neues ERP-System ein

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Hermes Österreich hat ein neues ERP-System implementiert. In Abgrenzung zur deutschen Zentrale entschied man sich bewusst für eine Mittelstandslösung.
Hermes nutzt in Österreich anders als in Deutschland einen externen Dienstleister für die Zustellung der Pakete.
Hermes nutzt in Österreich anders als in Deutschland einen externen Dienstleister für die Zustellung der Pakete.
Foto: Hermes

Die österreichische Hermes Logistik GmbH, Teil der Hermes-Gruppe, geht beim Enterprise Resource Planning (ERP) ihren eigenen Weg. Im März schloss das Unternehmen nach gut zwei Jahren die Implementierung des neuen Systems Godesys ERP des Mainzer Dienstleisters Godesys ab. Die bisherigen Insellösungen sollten einem flexiblen System mit großem Funktionsumfang weichen. Allerdings entschied sich die regionale Tochter dabei für eine auf seine spezifischen Bedürfnisse als Mittelständler zugeschnittene Lösung.

Hierin spiegeln sich strukturelle Unterschied zum Hauptkonzern wider. So nutzt Hermes in Österreich anders als in Deutschland einen externen Dienstleister für die Zustellung der Pakete. Die einzelnen PaketShops werden wiederum von Außendienstlern betreut, die sich sowohl um technischen Support als auch direkte Service-Anfragen kümmern.

Schnittstellen auch für externe Dienstleister

Das Unternehmen suchte eine Standardlösung, die im Kern bereits alle Anforderungen abdeckte. Das Augenmerk lag dabei auf den Bereichen Abrechnung, Lagerverwaltung, Außendienststeuerung und Kundendienst. Gleichzeitig wünschten sich die österreichischen Logistikexperten ausreichend Flexibilität, um externe Systeme über Schnittstellen zu integrieren. "Wir benötigen zwar eine eigene, an unsere Bedürfnisse angepasste Software", sagt Projektleiter Christian Hoechst. "Dennoch können wir auf den Anschluss an das zentrale System in Hamburg nicht verzichten."

Die Flexibilität der Schnittstellen ermögliche zudem, dass neben der hauseigenen IT in Hamburg auch externe Dienstleister integriert werden können, so Hoechst. Lager- und Auftragsverwaltung, revisionssichere Abrechnung, Seriennummernführung, einheitliches Dokumentenmanagement und Außendienststeuerung lassen sich nun innerhalb eines einzigen Systems abbilden und automatisieren. Alle Daten stehen zentral für User jedes Unternehmensbereichs zur Verfügung.

Updates und Anpassungen

Ein weiterer Pluspunkt des neuen Systems aus Anwendersicht: Software-Updates und individuelle Anpassungen können ohne externen Support durchgeführt werden, was Zeit und Kosten spart. Eine entscheidende Verbesserung wurde auch im Bereich Mobilität erreicht. Außendienstmitarbeiter können mit einem webbasierten Client unabhängig vom verwendeten Endgerät auf alle Funktionen der Geschäftssoftware zugreifen.

Die österreichische Hermes-Tochter bedient in der Alpenrepublik 1600 PaketShops. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es rund 14.000 PaketShops; europaweit sind es insgesamt 36.000. Die Hermes Europe GmbH, die auch in Italien, Großbritannien und Russland tätig ist, beschäftigt aktuell 11.814 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2013 über 2 Milliarden Euro.

Hermes | ERP
Branche: Transport
Produkt: Godesys ERP
Dienstleister: Godesys
Zeitrahmen: Januar 2013 bis März 2015
Einsatzort: Österreich
Internet: www.hermesworld.com

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