Mittelstand besonders betroffen

Hermes prognostiziert Pleitewelle

25.11.2009
Dem Kreditversicherer Euler Hermes zufolge rollt auf Deutschland eine Pleitewelle zu. Do sollen in diesem Jahr rund 33.800 Firmen insolvent werden; mit 58 Milliarden Euro soll die Höhe der Forderungsausfällen einen neuen Rekordwert erreichen.

Dem Kreditversicherer Euler Hermes zufolge rollt auf Deutschland eine Pleitewelle zu. Do sollen in diesem Jahr rund 33.800 Firmen insolvent werden; mit 58 Milliarden Euro soll die Höhe der Forderungsausfälle einen neuen Rekordwert erreichen.

Dem Versicherer zufolge könnte das kommende Jahr noch dramatischer werden: Dann soll die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auf 36.900 ansteigen. Die Forderungsausfälle werden jedoch sinken; Hermes prognostiziert die Summe von voraussichtlich 45 Milliarden Euro. Allerdings wären das immer noch rund das Doppelte von 2008.

Die Pleitewelle macht vor allem der Industrie zu schaffen.
Die Pleitewelle macht vor allem der Industrie zu schaffen.

Besonders betroffen ist die Industrie; dort werde die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr voraussichtlich um 49,9 Prozent und 2010 um 24,2 Prozent klettern. 2008 war sie noch um vier Prozent gefallen. "Der Ausfall von Forderungen gepaart mit einem Rückgang des Auftragsvolumens trifft vor allem mittelständische Unternehmen mit voller Wucht und kann selbst gesunde Unternehmen in einen gefährlichen Insolvenzstrudel reißen", sagte Gerd-Uwe Baden, Chef der deutschen Euler-Hermes-Tochter.

Baden warnt in diesem Zusammenhang, die Pleitewelle bedrohe auch gesunde Firmen. "Der Ausfall von Forderungen kann selbst gesunde Unternehmen in einen Insolvenzstrudel reißen", so Baden.

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Neben dem besonders hohen Anstieg bei der Automobilbau - ein Plus von 339 Prozent - fallen auch Eisen und Stahl mit 146 Prozent sowie der Maschinenbau mit 109 Prozent auf. Für die . Elektrotechnik erwartet Hernes ein Plus von 42 Prozent, für EDV und Elektronik 37 Prozent.

Handel und Dienstleistungen folgen auf den nächsten Plätzen mit ebenfalls signifikanten Steigerungen von 15,9 und 15,4 Prozent in diesem sowie jeweils knapp 9 Prozent im nächsten Jahr. In absoluten Zahlen vereinigen diese aber mit rund 25.000 Pleiten 2009 und 27.000 2010 den Löwenanteil aller Firmeninsolvenzen auf sich. (wl)

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