Onlineshopping-Boom

Hermes rechnet mit Rekord-Weihnachtsgeschäft



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Der Paketzusteller Hermes erwartet im Weihnachtsgeschäft ein Plus von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit digitalen Lösungen, neuen Sortierkapazitäten und mehr Personal will der Logistiker die Kapazitätsspitze bewältigen.
Hermes macht sich fit für das Weihnachtsgeschäft in Zeiten der Corona-Pandemie
Hermes macht sich fit für das Weihnachtsgeschäft in Zeiten der Corona-Pandemie
Foto: Hermes

"Wir gehen vom mengenstärksten Weihnachten aller Zeiten aus und rechnen von Oktober bis Dezember 2020 vmit rund 120 Millionen Sendungen", prognostiziert Olaf Schabirosky, CEO Hermes Germany. Damit stelle der Paketdienst pro Woche circa zehn Millionen Pakete zu. In manchen Wochen werde der Spitzenwert voraussichtlich sogar bei zwölf Millionen liegen, so Schabirosky. Trotz dieser Rekordmengen sehe sich der Paketdienst gut aufgestellt: Es seien frühzeitig entsprechende Investitionen in Standorte und Technologie getätigt sowie auf allen Ebenen intensive Vorbereitungen für die Weihnachtssaison getroffen worden.

So hat die Otto-Tochter in den hoch technologisierten Logistik-Centern in Leipzig, am Flughafen Münster-Osnabrück und in Graben (bei Augsburg) die Sortierkapazitäten nochmals deutlich erhöht. Und mit dem Depot bei Bremen ist ein neues Verteilzentrum entstanden, in dem täglich 50.000 Sendungen abgewickelt werden können. "Insgesamt steigern wir mit diesen Maßnahmen unsere Sortierkapazitäten in diesem Jahr um rund 30 Prozent und können auch bei signifikanten Mehrmengen - wie zur Weihnachtszeit - eine schnelle Weiterverteilung gewährleisten", beschreibt Schabirosky.

Auch auf der Letzten Meile hat der Paketdienst aufgestockt: Insgesamt werden zu Weihnachten bis zu 15.000 Zusteller für Hermes im Einsatz sein. Im Frühjahr waren aufgrund gestiegener Paketmengen bereits 1.500 zusätzliche Paketboten unterwegs. Im Weihnachtsgeschäft kommen nochmals 3.500 weitere Arbeitskräfte hinzu, die vor allem in der Zustellung sowie beim Umschlag in den Logistik-Centern und Depots unterstützen.

Die Anstellung erfolgt je nach Verfügbarkeit und Einsatzdauer entweder mit befristetem Arbeitsvertrag oder über tarifgebundene Zeitarbeitsfirmen. Zudem erhöht der Paketdienst seine Transportkapazitäten: Deutschlandweit sind in der Zustellung täglich rund 3.900 zusätzliche Fahrzeuge auf der Straße. Im Langstrecken- und Zulieferverkehr zwischen den Logistik-Centern erweitert Hermes die Flotte um etwa 450 Wechselbrücken- und Sattelzug-LKW.

Weihnachtssaison mit Corona-Schutzmaßnahmen

Insgesamt ist die Weihnachtssaison mit Blick auf die weitere Entwicklung der Corona-Infektionszahlen und deren Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Deutschen jedoch auch mit Fragezeichen versehen. "Höchste Priorität hat weiterhin der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter, Zusteller und Kunden. Bislang greifen unsere Präventionsmaßnahmen und wir hatten kaum Krankheitsfälle zu verzeichnen. Dementsprechend werden wir die bisher getroffenen Corona-Schutzmaßnahmen wie die kontaktlose Zustellung konsequent fortsetzen, kontinuierlich prüfen und falls erforderlich erweitern," so Olaf Schabirosky.

Wie bereits 2018 und 2019 erhebt Hermes auch in diesem Weihnachtsgeschäft einen sogenannten Peak-Zuschlag. Der Aufpreis gilt für geschäftliche Auftraggeber vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2020 und beträgt 0,25 Euro. Bezuschlagt werden ausnahmslos alle Sendungen, inklusive Retouren. Privatpakete bleiben zuschlagfrei.

Für Privatkunden, die Weihnachtspäckchen und -pakete an Freunde und Verwandte verschicken möchten, gelten in diesem Jahr folgende Abgabefristen: Innerhalb Deutschlands müssen Sendungen bis spätestens 21. Dezember, 12:00 Uhr, in einem der über 16.000 Hermes PaketShops abgegeben werden - dann erfolgt ein garantierter erster Zustellversuch noch bis Heiligabend.

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