Hersteller-Direktvertrieb im Internet – Fluch oder Segen?

07.12.2007

Spiel ohne Grenzen

Einkaufsvorteile werden genutzt. Heute ist es auch für einen kleinen Händler kein Problem mehr, Ware im europäischen Ausland zu beschaffen. Da viele Hersteller nach wie vor keine abgestimmte europäische Preispolitik haben, können massive Marktstörungen entstehen. Geplatzte Projekte, zu sportliche Forecasts und schon fällt dem Vertrieb ein, dass im europäischen Ausland nebenan noch 80 Millionen potenzielle Kunden wohnen. Bei einem Notebook trifft das wegen der Lokalisierungsanforderungen meist nicht zu, aber die sprichwörtliche Digitalkamera, die in jedem Benelux Haushalt eigentlich in zweistelligen Stückzahlen vorrätig sein müsste, mag als Beispiel dienen. Gerade in diesem Punkt, der meist die gravierendsten Preisabstände erzeugt (in der Distribution liegt die Preisvariation meist unter 2 Prozent), müssen die Hersteller erst mal vor der eigenen Tür fegen.

Ein weiterer Mechanismus in diesem Bereich sind kleine kooperierte Händler. Insbesondere in der Unterhaltungselektronik wird mit den Preisvorteilen der Kooperation im eigenen Webshop die Ware fast zum EK angeboten. Meist reicht dem Händler ein Überschuss bei den Frachtkosten, weil man in der Kooperation auch mit überschaubaren Volumen in die nächste Preisstaffel für das Gesamtvolumen rutscht. Das erklärt am besten; dass insbesondere UE Ware von Herstellern, die angeblich nicht an deutsche E-Tailer liefern, trotzdem im Web zu finden ist. Allerdings nicht bei den renommierten E-Tailern, die mit ihrem Geschäftsmodell auch Geld verdienen müssen. Hier sind also zuerst die Hersteller und dann auch die Kooperationen gefragt, den Wildwuchs einzudämmen.

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