Hessel: "Der Markt bietet nur noch Platz für drei Anbieter"

25.05.2000
Matrox expandiert: Das Unternehmen sucht 15 neue Mitarbeiter für das Europa- und Deutschlandgeschäft. Für zusätzlichen Platz ist in Unterhaching bereits gesorgt: Matrox übernimmt die Büroräume von Wettbewerber Number Nine, der sich aus der Branche verabschiedet.

Die Stellenanzeige der Mat-rox Electronic Systems in der "Süddeutschen Zeitung" war nicht zu übersehen: Auf einer dreiviertel Seite bot der Grafikkartenhersteller 13 verschiedene Jobs an - Vertriebsleute, Marketiers und Techniker sollen sowohl das Europa- als auch das Deutschlandgeschäft verstärken. "Insgesamt werden wir 15 neue Mitarbeiter einstellen. Mit der Europaverantwortung, die wir im letzten Jahr übernommen haben, müssen wir Sales und Marketing verstärken. Außerdem werden wir zusätzlich ein technisches Labor bei uns einrichten, das Tests durchführt und Leistungen für Service und Support übernimmt", erklärt Bengt Hessel, Vice President Europe bei Matrox in Unterhaching bei München, gegenüber ComputerPartner.

Die Schreibtische der neuen Mitarbeiter werden in den alten Büroräumen von Kontrahent Number Nine stehen: Der Hersteller, erst Anfang Januar von S3 übernommen, stellt seinen Betrieb in Unterhaching ein. Praktisch für Matrox: "Wir müssen nur eine Tür aufschließen und haben dann den Platz, den wir brauchen", so Hessel.

Nach Meinung des Matrox-Managers ist Number Nine nicht der letzte Hersteller, der über die Klinge springt: "Die Konsolidierung ist noch nicht beendet. Im Grafikchipbereich werden nur drei Unternehmen überleben: ATI, Nvidia und Matrox - 3Dfx und Trident werden im Laufe des Jahres verschwinden. Der Markt bietet nur noch Platz für diese drei Anbieter."

Europaumsatz gleichmäßiger verteilen

Europa ist nach wie vor der wichtigste Markt für Matrox, mit starker Fokussierung auf die DachRegion (Deutschland, Österreich, Schweiz): Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das kanadische Unternehmen weltweit eine Milliarde Mark. 50 Prozent davon entfielen auf den alten Kontinent. "Im europäischen Distributionsgeschäft haben wir 40 Prozent alleine in der Dach-Region umgesetzt", schlüsselt Hessel auf. Und ergänzt: "Das letzte Geschäftsjahr war das profitabelste in der gesamten Firmengeschichte." Da Matrox sich allerdings nach wie vor in Privatbesitz befindet, bleibt der Gewinn Firmengeheimnis.

Neben der Profitabilität, die laut Hessel erstes Ziel bleibt, will Mat-rox den Europaumsatz gleichmäßiger auf die Länder verteilen, gerade England und Frankreich sollen stärker gepuscht werden. "Für das laufende Jahr wollen wir eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent erreichen, was bedeutet, dass wir den Stückzahlenabsatz aufgrund des allgemeinen Preisverfalls um 35 Prozent erhöhen müssen", erklärt der Europachef. Bei der Stückzahlensteigerung setzt Hessel auf das Nachfolgeprodukt der G400-Karte: die "G450". Sie soll verstärkt Integ-ratoren ansprechen und das OEM-Geschäft fördern. "Ab August/September können wir die G450 in größeren Stückzahlen liefern", versichert der Matrox-Manager. (ch)

www.matrox.de

Zur Startseite