Hewlett-Packard

20.02.1998

SINGAPUR: Von der Elefantenhochzeit des PC-Riesen Compaq mit der Enterprise Computing-Braut Digital Equipment (DEC) will HP im Unix-Bereich profitieren. Dabei setzt der Computerriese, der im letzten Jahr mit zirka 112.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 38,4 Milliarden Dollar erreichte und in den Bereichen Workstation, vor allem aber Drucker die Marktführerschaft für sich reklamiert, offensichtlich auf Abwanderer aus der DEC-Domäne VMS. Mit den Unix-Servern und dem proprietären VMS erwirtschaftete DEC im vergangenen Geschäftsjahr weltweit zirka eine Milliarde Dollar. "Wir rechnen damit, daß der Merger auch Auswirkungen auf das Open VMS- und Unix-Geschäft von DEC hat", erklärte HPs General Manager für Südost-asien, Lim Chon-Phung, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter. Dabei spielte er nicht nur auf die Produkt- und Personalschwierigkeiten an, die üblicherweise eine große Übernahme für beide Firmen mit sich bringt, sondern auch auf die Zukunft der DEC-Produktlinien, die, sofern wenig rentabel, eingestellt werden könnten.

Aus Branchenkreisen war zu erfahren, daß eine Vernachlässigung der VMS-Kunden Compaqs Hauptziel bei Übernahme von DEC gefährden könne, nämlich bei Unternehmen Erfolge zu erzielen, die Computernetze oberhalb von NT betreiben. Jedoch könne man sich sehr wohl vorstellen, daß ein Übergang von VMS zu DECs-Unix- Architektur vorstellbar sei. Derzeit betreibt DEC drei verschiedene Rechnerarchitekturen und Systeme: VAX, Alpha und NT sowie Open VMS, DEC-Unix und NT. (wl)

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