Ein Viertel weniger Notebooks

Hewlett-Packard brechen die PC-Verkäufe weg

22.05.2013
Die Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern macht den Herstellern klassischer PC weiterhin schwer zu schaffen. Besonders heftig trifft es Marktführer Hewlett-Packard.
HP Elitebook Folio
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Foto: HP

Die Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern macht den Herstellern klassischer PC weiterhin schwer zu schaffen. Besonders heftig trifft es Marktführer Hewlett-Packard.

Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett-Packard bekommt den Wandel in der Branche mit voller Wucht zu spüren. Im zweiten Geschäftsquartal (Februar bis April) schmolz die Zahl der abgesetzten Tischrechner um 18 Prozent und die der Notebooks um 24 Prozent. Die Zahl der verkauften Drucker sank um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Mittwoch am Sitz im kalifornischen Palo Alto mitteilte.

HP leidet darunter, dass viele Kunden mittlerweile lieber zu einem Tablet-Computer greifen oder sich fürs Surfen im Web und Schreiben von E-Mails mit ihrem Smartphone begnügen. Hier ist HP schwach aufgestellt. Das schlägt sich in den Geschäftszahlen nieder: Der Umsatz brach insgesamt um 10 Prozent auf 27,6 Milliarden Dollar ein und der Gewinn schrumpfte um 32 Prozent auf unterm Strich 1,1 Milliarden Dollar (850 Mio Euro).

Der Abwärtstrend beschleunigte sich damit. Das Geschäft mit Privatkunden brach regelrecht ein und selbst das als solide geltende Software- und Servicegeschäft mit Firmenkunden war rückläufig. Allerdings hatten Analysten mit einem noch schlechteren Abschneiden gerechnet. Zudem fiel der Ausblick auf das laufende Quartal besser aus als gedacht und der Schuldenabbau schritt voran. Nachbörslich stieg die Aktie deshalb um 13 Prozent.

"Ich bin zuversichtlich gestimmt, was den Rest des Jahres angeht", erklärte Konzernchefin Meg Whitman. Sie baut das Branchenurgestein momentan groß um, wobei auch Zehntausende Jobs wegfallen. In Deutschland gibt HP den Standort Rüsselsheim mit 850 Mitarbeitern auf. "Wie ich schon so oft gesagt habe, ist dies eine mehrere Jahre andauernde Reise", sagte Whitman. Sie machte aber bereits Fortschritte in den internen Abläufen aus.

Der US-Rivale Dell kämpft mit den gleichen Problemen, allerdings war der Verkaufsrückgang hier zuletzt wesentlich moderater ausgefallen. Zur Schwäche von HP trugen auch Fehlentscheidungen der früheren Konzernführung bei. Dazu zählt der Zickzack-Kurs um die letztlich abgesagte Abspaltung des PC-Geschäfts. Der Zukauf der Software-Firma Autonomy entpuppte sich als Milliardengrab. Die frühere Ebay-Chefin Whitman stieß erst später zu HP. dpa/(bw)

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