Hewlett-Packard stellt Gerät für unter 1.000 Marl vor

25.03.1999

BÖBLINGEN: Broadline-Hersteller Hewlett-Packard bringt eine neue digitale Kamera auf den Markt. Das Megapixelgerät unterschreitet die 1.000-Mark-Grenze und soll dem Unternehmen einen Platz unter den Top Drei sichern.Entwickeln am PC ist in. Die digitale Fotografie gehört zu den am stärksten wachsenden Märkten. 1997 wurden weltweit rund 2,5 Millionen Digitalkameras verkauft, 1998 waren es 3,7 Millionen. 1997 gingen in Deutschland 80.000 Stück über den Ladentisch, 1998 verdoppelte sich diese Zahl auf nahezu 160.000. Experten rechnen auch für dieses Jahr mit Wachstumsraten von bis zu 50 Prozent. Als absatzhemmend wirkten bisher immer noch die zum Teil hohen Anschaffungskosten und die mangelnde Bildqualität. Aus der Sicht des Anwenders bessert sich dieser Mißstand zusehends. Hersteller wie Hewlett-Packard erwarten, daß das Wachstum im Bereich der Megapixelkameras besonders hoch ausfallen wird.

Auf dem Weg zum Mainstream

Für die Böblinger ist der Markt längst noch nicht verteilt. Dafür sind die Stückzahlen noch nicht hoch genug. Ein großes Stück vom Kuchen will sich HP mit der neuen Photosmart C30 sichern. Der Listenpreis der Megapixelkamera beträgt 999 Mark. Zum Lieferumfang gehören ein Anschlußkabel für PC und Fernseher sowie eine auswechselbare und wiederbeschreibbare 4-MB Compact-Flash-Speicherkarte. Die Kapazität reicht für bis zu 40 Aufnahmen in Standardqualität, 20 Bilder in Feinauflösung oder acht Fotos in bester Qualität. Zudem liegen Microsofts Bildverarbeitungssoft-ware Picture It 2.0 und Treiber für Windows 95/98 sowie NT 4.0 bei. Die Stromzufuhr erfolgt über ein Netzteil oder vier Mignon-Zellen, die ebenfalls zum Lieferumfang gehören. Der Fachhandel verliert dadurch die Möglichkeit, mit proprietären Akkus zusätzliche Einnahmen einzustreichen. Im Gegenzug gewinnen Wiederverkäufer jedoch ein wichtiges Verkaufsargument, denn der Anwender kann mit Standardbatterien Geld sparen.

Die Digitalkamera arbeitet mit CCD-Sensoren (Charged-Coupled Device), die Bildschärfe und Farbvielfalt erhöhen und so feinere Details und sattere Farben erzeugen sollen. Die maximale Auflösung beträgt 1.152 x 872 Bildpunkte. RGB-Grundfarbfilter vergrößern den Abstand zwischen Farbsignal und elektrischem Rauschen. Das soll eine kontrastreichere und präzisere Bilddarstellung ermöglichen.

Mit dem 2fachen Digitalzoom kann der Fotograf das gewünschte Motiv näher heranholen. Der integrierte Blitz verfügt über eine Reichweite von 20 bis 300 Zentimeter. Das Intervall zwischen zwei Aufnahmen liegt bei zirka sieben Sekunden. Ohne Batterien wiegt das Gerät 320 Gramm.

An der Rückseite der Kamera befindet sich ein 4,5 cm großer LC-Bildschirm, der die prompte Kontrolle der Aufnahmen ermöglicht. HPs Photo-Finishing-Software überträgt die Bilder automatisch via seriel-

le Schnittstelle an einen angeschlossenen Rechner. Als Zielgruppe adressiert HP sowohl private als auch professionelle Anwender.

In jedem Markt in die Top Drei

Am Markt wird sich die C30 unter anderem mit Agfas E-Photo CL-30 messen müssen. Der Konkurrent bietet seine Megapixelkamera mit USB-Anschluß für 898 Mark an. Da sich Hewlett-Packards Listenpreise nie lange halten, wird der Straßenpreis vermutlich unter dem Agfa-Modell liegen. Daß Hewlett-Packard im herkömmlichen Fotobusiness nicht zu Hause ist, dürfte der Marktmacht des Konzerns keinen Abruch tun. Das erklärte Ziel der Böblinger ist in dem jeweiligen Segment die Marktführerschaft. Das Minimalziel ist eine Position unter den Top Drei. Läßt sich dies nicht umsetzen, zieht sich der Hersteller aus dem Markt zurück. Bei digitalen Kameras ist das nicht zu befürchten. (kfr)

HP vertreibt die Photosmart C30 in einem stabilen Retailkarton, der aber das Thema Fotografie und

Farbe nur schwer transportieren kann

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