Hewlett-Packards neue Itanium-Server

27.01.2005
Mit neuer Software und einem eindeutigen Bekenntnis zu Intels 64-Bit-Itanium-Rechnern hat Hewlett-Packard neue Midrange- und Highend-Server aus der "Integrity"-Familie vorgestellt. Von ComputerPartner-Redakteur Wolfgang Leierseder

Die mit dem "Madison"-Chip ausgerüsteten Server, die mit den von HP entwickelten Chip-Sets bestückt sind, sind laut Hersteller um bis zu 25 Prozent schneller als die Vorgängermodelle. Damit werden sie klar gegen vergleichbare IBM- und Sun-Rechner positioniert. Zudem kann auf ihnen jetzt Open VMS 8.2 betrieben werden. Das bedeutet: Die Server unterstützen nun die von HP ins Feld geführten Betriebssysteme HP-UX11iv2, Linux 9, Novels - das heißt Suses - Linux mit Kernel 2.6, das bis zu 16 Prozessoren unterstützt, und Microsoft Windows 2003 Server Enterprise Edition.

Don Jenkins, Marketingchef des HP-Geschäftsbereichs Business Critical Server, war voll des Lobes: "Ein Großteil der Leistungssteigerung stammt aus den Compilern und nicht nur aus den Chips. Es geht nicht nur um mehr Transistoren oder die Taktfrequenz, sondern um die Ausgereiftheit der Compiler und die Leistung, die diese abliefern können." Ferner gab HP bekannt, die Itanium-2-Server für Linux ab sofort mit Virtualisierungswerkzeugen auszuliefern. Ab dem zweiten Quartal 2005 soll es diese auch für HP-UX geben.

Des Weiteren werde es ab dem zweiten Halbjahr eine "Sub-CPU-Partitionierung" mit Unterstützung für mehrere Betriebssysteme geben. Unter anderem können dann auch physikalisch abgesicherte Bereiche (Secure Resource Partitions) eingerichtet werden. Ferner werden die Server mit dem Administrations-Tool "Global Workload Manager 3.0" für HP-UX und Linux ausgeliefert. Mit diesem können virtuelle und physische Systeme eingerichtet und verwaltet werden. Für HP-UX steht der "Process Resource Manager 3.0" zur automatischen Ressourcenzuteilung unter Unix zur Verfügung.

Auch die Möglichkeit, CPUs erstmalig in Windows-Umgebungen nach Gebrauch zu bezahlen (Pay per Use), ist jetzt Bestandteil der Itanium-Server.

Noch in diesem Jahr will HP die fehlertoleranten, aus dem Tandem-Erbe stammenden "Non Stop"-Server auf die neue "Non Stop Advanced Architecture" mit Itanium-Prozessoren umstellen. Die bislang verwendeten MIPS-CPUs werden ausrangiert.

Die neuen Itanium-2-Rechner mit bis zu 1,6 GHz Taktfrequenz und bis zu 9 MB L3-Cache kosten zwischen rund 4.100 Dollar für das Einstiegsmodell "rx1620" und ab 185.000 Dollar für die Highend-Unix-Rechner "Superdo-me".

Meinung des Redakteurs

Mit seinen neuen Servern für das Midrange- und Highend-Segment stellt sich Hewlett-Packard an die Seite von Intel und positioniert sich klar gegen IBM und Sun Microsystems. Da sag noch einer, der Markt sei langweilig.

Zur Startseite