High-End-Datensicherheit

02.04.1999

MÜNCHEN: Dicom will sich jetzt neben Kompetenz in SachenKnowledge-Management auch Datensicherheit im Internet auf die Fahne schreiben. Eine strategische Allianz mit dem ameri-

kanischen Telekom-Multi GTE soll den Weg ebnen, um europaweit den High-End-Markt für Datensicherheit zu bedienen.

Die Dicom Group mit der Freiburger Dicom Deutschland GmbH als einer von 22 europäischen Niederlassungen sieht sich nicht nur als Spezialdistributor für Imaging- und Storage-Produkte. Vielmehr versteht sie sich als Lösungsanbieter und Service-Provider. Mit Datensicherheit im Internet will das Schweizer Unternehmen sich nun ein neues Standbein schaffen. Dabei ziele man insbesondere auf das High-End-Segment, wie Dicoms Executive Director Christoph Löslein betont.

"Um in den wachsenden Markt für Data Security Management Solutions einzusteigen, haben wir in der GTE Cybertrust einen strategischen Partner gefunden. Komplementär werden wir auch mit anderen Partnern wie Serverherstellern, Beratungsunternehmen und Smart-Card-Anbietern zusammenarbeiten", erklärt Löslein.

GTE Cybertrust ist eine Tochtergesellschaft der amerikanischen GTE Corporation, die 1997 einen Umsatz von über 23 Milliarden Dollar erwirtschaftete und damit zu den größten Telekommunikations-unternehmen der Welt gehört.

Mit der Übernahme der BBN Inc., Entwickler des Internet-Vorläufers Arpanet, konnte GTE 1996 ein Unternehmen hinzugewinnen, das in Sachen Datensicherheit weitreichende Erfahrungen und Kontakte zu wichtigen amerikanischen Regierungsstellen mitbrachte. So gehören zu den Abnehmern der Cybertrust-Produkte neben Banken und Telekommunikationsunternehmen auch FBI, CIA und NASA.

Wie Löslein ausführt, haben Dicom und GTE in gegenseitiger Anerkennung der nötigen Kompetenz und Erfahrungen zueinander gefunden. Mit ihren Niederlassungen in ganz Europa verfüge die Dicom Group darüber hinaus über die geeignete Basis, um diesen Markt mit High-End-Lösungen im Bereich Datensicherheit zu versorgen.

Mehr Sicherheit durch zwei Schlüssel

Den Cybertrust-Produkten von GTE liegt eine Technologie zugrunde, die sich "Public Key Infrastructure" (PKI) nennt. Bei diesem asymmetrischen Verfahren steht für die Codierung und Decodierung nicht nur ein Schlüssel zur Verfügung, sondern zwei. Codiert wird wie beim grundsätzlich schnelleren symmetrischen Punkt-zu-Punkt-Verfahren mit einem öffentlichen Schlüssel. Zum Decodieren wird aber ein zusätzlicher privater Schlüssel benötigt. Daher bieten

PKI-Lösungen ein deutliches Mehr an Sicherheit, das sich Unternehmen viel kosten lassen.

Für höchste Sicherheitsanforderungen hat GTE den "Cybertrust Safekeeper" im Portfolio. Denn er kann so konfiguriert werden, daß nur zwei oder mehr Befugte gleichzeitig, mit physikalischen Chiffre-Schlüsseln ausgerüstet, den "Sesam" öffnen können. Durch eine solche Möglichkeit der Mehrfachkontrolle können sich Firmen und Behörden wirksam gegen Spionagetätigkeit einzelner Mitarbeiter schützen. Dies zeigt aber auch, aus welcher Ecke die GTE-Akquisition BBN kommt. James Bond läßt grüßen. (kh)

Executive Director Christoph Löslein: "Dicom will mit GTE im Bereich Data-Security-Management das High-End-Marktsegment abdecken."

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