Highend-PC mit Via-Chipsatz und schnellerer Festplatte

22.06.2000
Verglichen mit dem Highend-Referenz-PC in ComputerPartner 18/00, Seite 100, haben drei neue Komponenten den Weg in den Musterrechner gefunden. Hauptplatinen mit einem 820-Chipsatz und SDRAM-Speicher können dabei nicht mehr guten Gewissens empfohlen werden.

Die Entwicklungen der letzten Wochen haben sich natürlich auch auf den ComputerPartner-Highend-Referenz-PC ausgewirkt. Mit Intels jüngster Preissenkung ist der Pentium III 800 in erschwingliche Regionen gekommen. Händler können den Chip in der Boxed-Version für rund 860 bis 900 Mark einkaufen. In unserem Musterrechner überspringen wir damit sogar eine Größe (PIII 750). Ist die Megahertzrate aber nicht kaufentscheidend, können Assemblierer mit dem "kleineren" Chip den Preis um knapp 90 Mark senken. In Verruf gekommen sind Motherboards mit Intels 820-Chipsatz in Verbindung mit SDRAM-Unterstützung. Der dafür notwendige Memory-Translation-Hub (MTH) sorgt zum Teil für Systemabstürze, was letztendlich zu Datenverlusten führen kann. Das bisher eingesetzte MS-6301 von MSI hat zwar im ComputerPartner-Test einwandfrei funktioniert, eine potentielle Gefahr besteht trotzdem. Als Alternativen bieten sich Platinen auf Rambus-Basis oder mit Vias Apollo Pro 133A an. Sollte es Intel gelingen, mal wieder einen Chipsatz nach Plan und ohne größere Schwierigkeiten im Markt zu platzieren, sind ab Ende Juni auch Mainboards auf Solano-Basis heiße Kandidaten. Da RDRAM-Speicher keinen wirklichen Geschwindigkeitsvorteil bringen und das System nur unnötig verteuern würden, entscheiden wir uns daher für ein Via-Produkt.

Das neue Referenz-Mainboard ist das "TS-AVE3" von Transcend. Die ATX-Platine erlaubt den Einsatz von Sockel370-Prozessoren wie des neuen PIII-Chips in der FC-PGA-Bauform, Intels Celeron oder der Joshua-CPUs von Cyrix. Über drei Slots kann der Arbeitsspeicher mit PC133-SDRAM- oder VCM-Modulen (Virtual Channel Memory) mit bis zu 1,5 GB bestückt werden. Fünf PCI-Steckplätze und je ein ISA-, AGP-4x- und AMR-Slot bieten Platz für Erweiterungen. Die Hauptplatine lässt sich ohne Jumper im menügesteuerten Bios konfigurieren. Zudem verfügt das TS-AVE3 über einen On-Board-Audiochip. Händler können es derzeit für rund 230 Mark einkaufen.

Die zweite Generation ist schneller und billiger

Neu in unserem Musterrechner ist auch die Festplatte. Seagates Barracuda ATA mit 20 GB wird von der "Barracuda ATA II (ST 330620A)" mit identischer Speicherkapazität abgelöst. Die Ultra-DM/66-Platte 7.200 Mal pro Minute und erreicht eine mittlere Zugriffszeit von 8,5 Millisekunden. Nicht zuletzt aufgrund des 2 MB großen Zwischenspeichers erweist sich das Seagate-Laufwerk als Performance-Künstler. Die Barracuda ATA II ist die derzeit schnellste E-IDE-Festplatte und in einem Einzelplatzsystem sogar SCSI-Laufwerken überlegen. Im ComputerPartner-Musterrechner hat der Wechsel noch einen positiven Nebeneffekt: Die neue Platte kostet nur zirka 315 Mark und ist damit um 45 Mark billiger als das Vorgängermodell.

Ansonsten bleibt der Referenz-PC unverändert. Einzig die 128 MB PC133-Speicher von S&S sind leicht im Preis gestiegen. Für den SDRAM-Riegel mit Winbond-Chips müssen Händler 239 Mark bezahlen. Das gleicht aber der Achtfach-Brenner CED-8080B von LG Electronics aus, der mitunter schon für knapp 390 Mark zu haben ist.

Die Geforce-Grafikkarte Annihilator Pro von Creative Labs kostet nach wie vor 419 Mark. Stellt der Kunde keine Ansprüche an die Soundqualität, reicht die Onboard-Lösung auf dem Motherboard. Die DMX-Karte von Terratec ist nach wie vor die Referenz unter den Krachmacher-Boards. Die übrigen Komponenten Gehäuse, Tastatur, Maus und Disketten-Laufwerk schlagen insgesamt mit 205 Mark zu Buche. Insgesamt kostet der ComputerPartner-Highend-Mus-tertyp im HEK 2.851 Mark. (kfr)

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