Hightech-Schutzschilde für Computernetzwerke

07.03.2002
Immer komplexer werdende Computernetzwerke machen Unternehmen zunehmend angreifbarer. Aus Angst um die Datensicherheit investieren viele europäische Firmen verstärkt in Hightech-Schutzschilde, so das Ergebnis einer Frost & Sullivan-Analyse.

Europaweit ist mit einer Umsatzsteigerung aus Lizenzen für Vulnerability-Assessment-Tools (VA) und Intrusion-De- tection-Systeme (IDS) zu rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Frost & Sullivan. Im vergangenen Jahr noch auf 58 Millionen Dollar beziffert, soll der Marktwert dieser Tools bis 2005 bereits auf 182 Millionen Dollar gestiegen sein.

IDS-Systeme lösen einen Eindringlingsalarm aus. Verdächtige Verbindungen werden automatisch unterbrochen und in einer Log-Datei aufgezeichnet. VA-Tools dagegen helfen den Unternehmen, Schwachstellen zu erkennen.

Während der IDS-Sektor in den letzten Jahren stark zugelegt hat, wird der VA-Bereich laut Analyse ab 2002 nachziehen. "Nach einer ersten Welle der Euphorie müssen sich die IDS-Anbieter jetzt darum bemühen, die vielen potenziellen Kunden zu überzeugen, die noch an der Rentabilität von IDS zweifeln", erläutert Frost & Sullivan-Analyst Guy Chaigneau. "VA-Sys-teme ermöglichen den Anwendern, ihre Schwachstellen konkret zu benennen und zu beheben."

Der Analyse zufolge werden künftig technische Neuerungen dafür sorgen, dass die Nachfrage nach VA und IDS nicht abreißt. Die Einführung von GPRS-Netzen für einen schnellen Datentransfer zu Mobiltelefonen verleihe dem Thema Datensicherheit ganz neue Dimensionen. Kombinierte Systeme werden sich nach Meinung der Analysten mit zunehmender Marktreife immer mehr durchsetzen.

Trotz aller positiven Aussichten gibt es noch einige Hürden zu meistern, insbesondere die bislang fehlenden Standards für IDS und VA: Werden sich die beteiligten Industrien nicht einig, ist den Marktforschern zufolge mit einer Verlangsamung des Wachstums zu rechnen.

Großunternehmen dominieren den Markt

War Anfang 2000 noch eine Vielzahl von VA- und IDS-Anbietern auf dem Markt, sind diese inzwischen auf eine Hand voll Großunternehmen geschrumpft. Als führendes Unternehmen hat sich Internet Security Systems (ISS) etabliert, gefolgt von Intrusion.com, Cisco, Computer Associates und Symantec. Um sich langfristig von der Konkurrenz abzusetzen, muss ISS weiter an Innovationen arbeiten, so die Analysten. Insgesamt habe sich die Marktsituation in den vergangenen Jahren zugunsten der Anbieter entwickelt. Galt es früher, die potenziellen Kunden von der Notwendigkeit von Sicherheitslösungen zu überzeugen, haben viele Unternehmen zwischenzeitlich das Risiko erkannt und sind auch zu Investitionen bereit.

www.frost.com

ComputerPartner-Meinung:

Die meisten Unternehmen haben bereits Sicherheitslösungen implementiert. Fraglich ist, ob sie bereit sind, noch mehr Geld in IDS-Systeme und VA-Tools zu investieren. Gerade bei den derzeit sinkenden IT-Budgets werden die dafür anfallenden Kosten auch weiterhin eine nicht unbedeutende Rolle spielen. (kat)

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