Hilfe, es brennt im Unternehmen

28.03.2007
Von Regine lamparter
Augen zu und durch - nach dieser Maxime handeln Unternehmer oft, wenn sich Situationen zuspitzen. Dabei müsste gerade in Krisensituationen die Maxime lauten "Augen auf und die Weichen neu stellen".

In der Chefetage des Unternehmens "Schaffviel" geht es zu wie in einem Bienenschwarm. Hastig eilen die Verantwortlichen von einem kurzfristig anberaumten Meeting zum nächsten - mit sorgenvoller Miene. Auch die Mitarbeiter spüren: Es liegt etwas in der Luft. Also ziehen sie ihre Köpfe ein und verkrümeln sich hinter ihren Schreibtischen, um ja nicht den Weg des Geschäftsführers oder Vertriebsleiters zu kreuzen und in das Unwetter zu geraten, das sich offensichtlich zusammenbraut.

Die Ursache für die hektische Betriebsamkeit: Die Buchhaltung lieferte die neuesten Quartalszahlen. Und aus ihnen geht hervor: In den vergangenen drei Monaten brachen die Umsätze um 20 Prozent ein. Und der Gewinn sank gar unter Null. Das Unternehmen rutschte völlig unerwartet von den schwarzen in die roten Zahlen. Das hat weitreichende Konsequenzen. So hat sich zum Beispiel die Liquidität und damit die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens dramatisch verschlechtert. Was auch seinen Handlungsspielraum einengt.

Also eilen nun die Verantwortlichen von einem Meeting zum nächsten und stecken ihre Köpfe zusammen, um zu erörtern: Was können wir in dieser vertrackten Situation tun? Doch einer Lösung kommen sie damit nicht näher. Denn immer wieder steht die Frage im Raum: Wie konnte es so weit kommen? Und zumindest indirekt die Frage: Wer ist daran schuld? Entsprechend sensibel reagieren alle Beteiligten, auch weil sie insgeheim befürchten: Wenn ich nicht aufpasse, werde ich an den Pranger gestellt. Und muss die Sache alleine ausbaden.

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