Hintergrundinfo

05.08.1998

"Firewire", "IEEE-1394" oder "i.Link" - das Kind hat verschiedene Namen. Gemeint ist aber immer das Gleiche: die serielle Hochgeschwindigkeitsschnittstelle zur Datenübertragung von bis zu 50 Megabyte pro Sekunde. Die ursprünglich von Apple entwickelte Highspeed-Verbindung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ins Rollen gebracht hat die Firewire-Lawine der Hersteller Sony. Er integrierte die Technik zur verlustfreien Datenübertragung von Anfang an in seine Digital-Video Camcorder. Andere Camcorder-Hersteller folgten dem Beispiel, so daß sich i.Link inzwischen zum De-Facto-Standard für Digital-Video gemausert hat. Aber auch im Computermarkt bahnt sich die IEEE-1394 Technik ihren Weg. Beispielsweise stellte die Firma Seagate auf der Comdex in Las Vegas, bereits im Herbst letzten Jahres, einen Festplattenprototyp mit eingebauter 1394-Schnittstelle vor. Einen Datenstrom von vierzig MB/s soll das kleine Wunderwerk wegschreiben können. Auch andere Hersteller haben sich dem Thema angenommen. So ist beispielsweise vom Controller-Primus Adaptec bereits ein PC zu 1394-Adapter verfügbar. Auch Drucker, CD-ROM Laufwerke und sogar Grafikkarten mit IEEE-1394 waren zu besichtigen.Der Erfolg von i:lLink verwundert um so mehr, als sie weder die erste serielle Übertragungstechnik noch die einzig sinnvolle ist. Immerhin gibt es mit Techniken, wie "Fibre Channel" oder IBMs "Serial Storage Architekture" (SSA) auch noch andere neue High-Speed-Übertragungswege. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vielseitigkeit und Anwenderfreundlichkeit von IEEE 1394. So etwa das "Hot-Plugging" (Ein- und Ausstecken des Gerätes während des Betriebes, ohne neu booten zu müssen.) und die Unterstützung verschiedener Datentypen. Außerdem erkennt das System, ähnlich wie auch bei der "Universal Serial Bus-Technik" (USB) automatisch das eingesteckte Gerät und bindet es während des Betriebes richtig ein. Dazu kommt, daß die japanischen UE-Konzerne die Firewire-Technik mit aller Macht in den Massenmarkt bringen wollen, um andere Standards erst gar nicht voll zur Entwicklung kommen zu lassen. Ob sich IEEE-1394 auch im PC-Markt durchsetzen wird, hängt nicht zuletzt von den beiden Branchengrößen, Intel und Microsoft, ab. Während die Redmonder die notwendigen Treiber bereits in das neue Betriebssystem Windows 98 integriert haben, liegt die Strategie im Hause Intel zu diesem

Thema noch im Verborgenen. Laut Aussage von Intel Deutschland ist eine Implementierung des Firewire-Protokolls in die Chipsätze bisher nicht vorgesehen. Man will die Einbindung des Protokolls vorerst Herstellern von Controllern oder Grafikkarten überlassen.(akl)

Zur Startseite