Hintergrundinfo

05.08.1998

Keine Schnittkarte ohne Software. Außer bei den professionellen Produkten verzichten die Hersteller der Festplattenschnittsysteme (Fachbegriff: Nonlineare Capture-Karten) in der Regel darauf, die Bearbeitungssoftware selbst zu entwickeln. Vielmehr vertrauen sie dem Know-how bekannter Softwareschmieden und bundeln Ihre Produkte mit Light- oder Vollversionen der Editing-Tools. Mit welcher Hardware die Programme betrieben werden, ist relativ egal - immer vorausgesetzt die Software verfügt über den passenden Treiber (Codec), um die jeweilige Karte richtig ansprechen zu können.Je nach Hersteller sind die Vorlieben unterschiedlich. Pinnacle stattet seine Karten aus der miroVIDEO-Reihe mit der Schnittsoftware "Premiere" des Herstellers Adobe aus. Während bei den Digital-Schnittsystemen die Vollversion mitgeliefert wird, liegt bei den günstigeren Karten in der Regel eine abgespeckte Light-Version bei. Im Falle von Adobe ist ab Anfang des zweiten Quartals, nach über dreijähriger Wartezeit, die Version 5.0 von Premiere verfügbar. Im Vergleich zum Vorgänger wurden Bedienungsoberfläche und Schnittwerkzeuge generalüberholt sowie die Anbindung zu anderen Programmen des Herstellers, wie beispielsweise "Photo Shop" verbessert. Will der Kunde die neue Version einzeln erwerben, muß er rund 2.000 Mark inkl. MwSt. locker machen. Der Preis für das Update ist mit rund 500 Mark angedacht. Fast hat seine Vorliebe für den Hauptkonkurrenten von Adobe, der taiwanesischen Firma Ulead entdeckt. Die Münchener statten inzwischen alle PC-Karten mit dem Programm "Media Studio Pro 5.01" aus. Die Software kostet in der Vollversion immerhin um 1.200 Mark inkl. MwSt. (Update: ca. 500 Mark) und zeichnet sich durch Zusatzwerkzeuge, wie Titelgenerator, Audio-Editor und Bildbearbeitungs-Tool aus. Was ist nun von Produkten, wie beispielsweise dem frisch erschienenen "Live Act" der Firma Magix zu halten? Dabei muß grundsätzlich zwischen der angestrebten Anwendung unterschieden werden. Während Produkte, wie Media Studio oder Premiere schon als professionelle Schnittwerkzeuge gelten und auch so eingesetzt werden, kann man solche Leistungen von einem Programm für 99 Mark natürlich kaum erwarten. So ist "Live Act" eher ein Spielzeug, um sich die Zeit mit bunten Videoclips und Tonsamples auf dem PC zu vertreiben. Möchte man außerdem die Videoclips auf Band ausgeben oder von einem solchen erst mal in den Rechner bringen, bleibt einem der Kauf einer Videokarte nicht erspart. Und dort wird ein Schnittprogramm fast ausnahmslos mitgeliefert.(akl)

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