HiPath OpenOffice ME: Reseller-freundliches Unified-Communications-System für den Mittelstand

22.10.2007
Mit HiPath OpenOffice ME will Siemens Enterprise Communications kleinen und mittleren Unternehmen die Segnungen einer einheitlichen Kommunikationsplattform näher bringen.
"Wo steckt der Kollege bloß?" Diese Frage beantwortet das Präsenzmanagement von Siemens HiPath OpenOffice ME.
"Wo steckt der Kollege bloß?" Diese Frage beantwortet das Präsenzmanagement von Siemens HiPath OpenOffice ME.
Foto: xyz xyz

Unified Communication hat es auch nach Jahren des "Durchbruchs" nicht wirklich in den Markt geschafft hat. Doch spätestens seit Microsoft den Office Communications Server (OCS) vorgestellt hat, dürfte die Vernetzung verschiedener Kommunikationsformen auf weiter gehendes Interesse stoßen.

Stefan Grinzinger, Channel-Manager Siemens Enterprise Communications, erläutert die Channel-Strategie des Unternehmens.
Stefan Grinzinger, Channel-Manager Siemens Enterprise Communications, erläutert die Channel-Strategie des Unternehmens.

Von diesem Trend will auch Siemens Enterprise Communications profitieren und bringt mit der HiPath OpenOffice ME eine Appliance auf den Markt, die Unternehmen mit 20 bis 150 Mitarbeitern an den Segnungen der vereinheitlichten Kommunikationsstrukturen teilhaben lassen will. Gerade dieses Klientel hat es schwer, wie Siemens anhand einer Studie von Sage Research herausgefunden hat: Mitarbeiter kleiner und mittelgroßer Unternehmen nutzen demnach im Durchschnitt 6,4 verschiedene Kommunikationsgeräte und 4,8 verschiedene Kommunikationsapplikationen. Dennoch erreichen sie in 36 Prozent der Fälle den gewünschten Ansprechpartner nicht und können deshalb 22 Prozent ihrer Termine nicht einhalten.

Das soll nun anders werden, denn die in jeder Benutzerlizenz von OpenOffice enthaltenen Software OpenScape Office soll dank integriertem Präsenzmanagement die Erreichbarkeit wesentlich erhöhen. Die Präsenzfunktion informiert zum Beispiel einen Anrufer darüber, ob der gewünschte Gesprächspartner in einem Meeting, im Home Office, auf Dienstreise oder im Urlaub ist. Für verschiedene Abwesenheitstypen lassen sich Regeln einrichten, nach denen beispielsweise Telefonate aufs Handy, den Anschluss eines Kollegen oder die Mailbox weitergeleitet werden. Selbst die individuelle Weiterleitung bestimmter Rufnummern ist möglich. Weiter gehende Funktionen, wie sie in Call Centern üblich sind, findet man allerdings nicht. Dafür lässt sich das Management in Microsoft Outlook integrieren und kann anhand von Schlüsselwörtern in Kalendereinträgen die entsprechenden Regeln automatisch anwenden.

Praktisch ist auch die so genannte "Call-Me"-Funktion. Sie erlaubt es, vom Hotel oder vom Heimarbeitsplatz aus Anrufe zu tätigen, ohne dass am abgehenden Anschluss Kosten anfallen. Dazu initiiert der Mitarbeiter über die "myPortal" genannte Benutzeroberfläche den Anruf. Die Zentrale baut darauf hin zunächst die Verbindung zur angegebenen Rufnummer im Hotel oder im Home Office des Nutzers auf und stellt diesen dann zum gewünschten Gesprächspartner durch.

Telefonkonferenzen mit bis zu acht Teilnehmern sollen sich über OpenOffice ebenfalls leicht einrichten lassen. Auch hier hilft das Präsenzmanagement, da der Konferenzleiter auf einen Blick sieht, ob alle gewünschten Teilnehmer verfügbar sind – vorausgesetzt, natürlich alle gehören zur selben Firma beziehungsweise sind an die Appliance angeschlossen.

Ein weiteres Verkaufsargument für die Anlage, die so genannte Fixed Mobile Convergence, ist derzeit nur in Teilen umgesetzt. So lassen sich zwar WLAN-Telefone einbinden, ein Roaming ist aber nur dann möglich, wenn die herstellereigenen Access Points beziehungsweise der neue WLAN-Controller HiPath Wireless C20 zum Einsatz kommen. Soft Clients gibt es derzeit nur für die Nokia E-Serie und BlackBerry, aber nicht für Windows-Mobile-Geräte. Eine Präsenz-Ansage am Handy soll frühestens Mitte 2008 möglich sein.

Wenige Module für leichte Konfiguration

Die Hardware ist modular aufgebaut und bietet über vier Slots Erweiterungsmöglichkeiten. Das immer vorhandene CPU-Modul verfügt über vier Gigabit-Ethernet-, einen DMZ-, einen WAN- und einen USB-Port. Mit ihm lässt sich die auf Linux basierende Appliance in ein LAN einbinden und per SIP-Trunking an einen Provider anschließen. Für den Übergang in die klassische Welt stehen vier Gateway-Module zur Verfügung. Sie sorgen für den Übergang zu ISDN oder erlauben den Anschluss analoger Telefone beziehungsweise Faxgeräte.

Bei der Vermarktung will Siemens es dem Channelpartner besonders einfach machen. Drei Kundenkontakte sollen für den Verkauf ausreichen, da vorkonfigurierte Demogeräte beim Kunden für einen "Wow"-Effekt sorgen sollen. "Call – Demo - Sell" nennt Siemens dieses optimistische Konzept. Wenige Module, eine leichte Installation, keine Vorfinanzierung der Software durch den Händler und geringe Schulungsanforderungen, die sich zum größten Teil per Web-based Training erledigen lassen, sind weitere Argumente, mit denen der Hersteller vor allem IT-Reseller für sein Konzept begeistern will.

Die HiPath OpenOffice ME ist ab Ende Oktober über die Distributoren NT Plus, Komsa und Partners in Europe erhältlich. Die Preise inklusive der Hardware-Kosten, aber ohne Endgeräte beginnen bei rund 200 Euro pro Teilnehmer (Liste netto). Ein Basispaket mit 15 "Comfort"- und 5 "Comfort-Plus"-Lizenzen ist verfügbar. Die Comfort-Plus-Lizenz, die etwa 70 Euro teurer als eine Comfort-Lizenz ist, unterscheidet sich im Wesentlichen von dieser durch das Outlook-Plug-in, Fax-Integration und die Möglichkeit, direkt aus einer beliebigen Applikation (beispielsweise einem Webbrowser) heraus eine Telefonnummer zu wählen. (haf)

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