Hitachi kündigt Ein-Zoll-Microdrive an

27.01.2005
Hitachi will mit einem Ein-Zoll-Microdrive mit bis zu acht Gigabyte und einem nur fünf Millimeter dünnen 1,8-Zoll-Laufwerk in neue Speicherdichten vordringen. Beide Produkte sind für Kleinstgeräte wie Handys gedacht und sollen in der zweiten Jahreshälfte 2005 auf den Markt kommen. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

"Mikey" nennt Hitachi Global Storage Technologies sein nur ein Zoll großes Microdrive, das mit einer Speicherkapazität von acht bis zehn Gigabyte als Embedded-Version in der zweiten Jahreshälfte 2005 an Anbieter von Handys und MP3-Playern ausgeliefert werden soll. Auf die Größe eines herkömmlichen Microdrives verdichtet, soll, ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte, eine 1,8 Zoll große Travelstar-Festplatte mit der Bezeichnung "Slim" auf den Markt kommen. Mit einer Schicht wird die neue Festplatte nur fünf Millimeter dick sein und eine Speicherkapazität von 30 bis 40 GB haben. Mit zwei Schichten und einer Dicke von acht Millimetern sind sogar 60 bis 80 GB drin.

Mikey ist mit 40 x 30 x 5 Millimetern um etwa 20 Prozent kleiner als herkömmliche Microdrives und soll einen um 40 Prozent geringeren Stromverbrauch haben. Ein neuer ZIF-Connector, der auch bei den "Slim"-Laufwerken zum Einsatz kommt, soll zudem die Design- und Integrationskosten der Handheld-Hersteller senken helfen. Darüber hinaus verspricht der japanische Hersteller mit dem neuen Design eine um über 100 Prozent verbesserte Stoßunempfindlichkeit, einer der Hauptkritikpunkte an herkömmlichen Microdrives gegenüber Flash-Speicherprodukten.

Den Vorstoß in neue Speicherdichten verdankt der japanische Hersteller seinem 2003 erstmals in dem 2,5-Zoll-Laufwerk Travelstar 7K60 eingesetzten Femto-Slider (Femto-Schreib-/Lesekopf). Dieser ist nicht nur um 30 Prozent kleiner als die bis dahin verwendeten Pico-Slider, sondern soll auch mit einer um 10 bis 20 Prozent verbesserten Stoßresistenz aufwarten.

Sowohl Mikey als auch Slim sind laut Hitachi kompatibel zum CE-ATA-Interface, einer Spezifikation, die von einem von Intel angeführten Konsortium festgelegt wurde, in dem der japanische Hersteller als Gründungsmitglied mitwirkt. CE-ATA ist als Schnittstelle für Handhelds und tragbare CE-Geräte wie Mobiltelefone, PDAs und MP3-Player gedacht. Andere Interface-Standards will Hitachi mit seinen neuen Speicherwinzlingen je nach Kundenwunsch ebenfalls berücksichtigen.

Meinung des Redakteurs

Dank neuer Technologien können Handys, MP3-Player und andere Kleinstgeräte künftig satt mit Speicher ausgerüstet werden. Das wiederum eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten. Inwieweit der Markt darauf fliegt, hängt natürlich vom Preis ab - und von den Gebühren der Betreiber, die bereits mit den Hufen scharren, um ihre immensen Investitionen in UMTS wieder hereinzuholen.

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