Wettbewerb nicht ausreichend genutzt

Hohe Stromausgaben? Das können Sie ändern!

27.04.2009
Die Passivität der Kunden bringt Stromversorgern jährlich 800 Millionen Euro Mehreinnahmen.

Mit Blick auf die kommende Stromrechnung wird 2009 für viele Haushalte wieder ein teures Jahr. Nach Recherchen des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de (www.toptarif.de) haben 670 Stromversorger Preiserhöhungen von bis zu 25 Prozent in den ersten Monaten des Jahres vorgenommen oder in den kommenden Wochen geplant. Elf Jahre nach der Liberalisierung des Strommarktes setzen somit viele Grundversorger, trotz verstärkter Konkurrenz, noch immer auf die Passivität der Kunden - bislang weitestgehend mit Erfolg.

"Zwar wird der zunehmende Wettbewerb auf dem Strommarkt von Seiten der Verbraucher in den letzten beiden Jahren verstärkt angenommen. Insgesamt gibt es aber noch zu wenig Bewegung bei den Kunden, um einen spürbaren Einfluss auf die allgemeine Strompreisgestaltung feststellen zu können", erklärt Tarifexperte Thorsten Bohg von toptarif.de (www.toptarif.de). So beziehen nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auch ein Jahrzehnt nach der Liberalisierung vier von fünf Haushalten in der Bundesrepublik Strom von ihrem lokalen Versorger - knapp die Hälfte davon wird in der teuren Grundversorgung beliefert.

Wie die Versorger von der Passivität der Stromkunden profitieren, zeigt sich in der Preisentwicklung der vergangenen 24 Monate. Zwischen 2007 und 2009 stiegen die durchschnittlichen Preise der Grundversorgungstarife um 16 Prozent. Die weiteren Angebote der lokalen Versorger kletterten hingegen nur um zwölf Prozent. "Allein die Tatsache, dass sich rund 15 Millionen Haushalte in der teuren Grundversorgung befinden und bisher weder einen Anbieterwechsel noch günstigere Verträge bei ihrem jeweiligen regionalen Unternehmen in Betracht gezogen haben, spült den Versorgern jährlich rund 800 Millionen Euro mehr in die Kassen", führt Bohg weiter aus.

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