Hohe Wachstumszahlen und Preisverfall im Storage-Markt

11.11.1999
MÜNCHEN: Am 3. November gab sich die Storage-Branche am Münchner Flughafen ein Stelldichein. Das Marktforschungsinstitut IDC schwor die Anwesenden dabei erneut auf hohe Wachstumszahlen ein.

Crawford Del Prete behauptet: "Der IT-Markt zwingt den Markt zum Wandel. Das Storage Business ist die Hölle." Fallende Preise würden kürzere Produktzyklen bedingen. "Das Problem ist, daß es den Herstellern schwerer fällt, sich vom Mitbewerber zu differenzieren", sagt der Group Vice President of Worldwide Hardware Research von IDC.

Festplatten sind Massenprodukte, die in hohen Stückzahlen verkauft werden. Insbesondere Consumer-PCs zwingen die Hersteller dazu, immer preiswertere Laufwerke zu fertigen. "Der Trend zu weniger Schreib-/Leseköpfen pro Harddisk hat Anfang 1999 eingesetzt. Ab dem vierten Quartal diesen Jahres gewinnen Festplatten mit nur einem Kopf zunehmend an Bedeutung", sagt Del Prete. Laufwerke mit einer Platte erreichten im ersten Halbjahr 1999 einen Marktanteil von 32 Prozent gegenüber 18 Prozent im Vergleichszeitraum 1997. "In den letzten beiden Jahren hat sich die Speicherkapazität jeweils verdoppelt. 1999 liegt die Erhöhung bei zirka 80 Prozent", erklärt Del Prete. "Wir glauben, daß sich die Durchschnittskapazität in Zukunft nur noch um höchstens 70 Prozent erhöht."

Dieses Jahr werden weltweit vermutlich 110 Millionen Desktop-PCs mit einer 5.400-rpm-Festplatte ausgeliefert. Obwohl die Hersteller 7.200 Umdrehungen pro Minute bereits als den neuen Standard hinstellen, sind "nur" 20 Millionen Rechner mit den Schnelldrehern ausgestattet. "7.200-rpm-Drives sind Anfang 1999 mit einem Marktanteil von unter 20 Prozent gestartet. Zum Jahreswechsel wird der Wert bei etwa 25 Prozent liegen", rechnet Del Prete vor.

HIGH-END-STORAGE BRINGT AM MEISTEN GEWINN

Auf Zuwachsraten und Gewinne kann der Handel bei Storage-Systemen hoffen. Storage Area Networks (SAN) und Network Attached Storage (NAS) heizen den Markt an. John McArthur, Vice President Worldwide Storage Research bei IDC, prognostiziert bei optischen Jukeboxen für dieses Jahr einen Einbruch. "Der Markt wird bei rund 245 Millionen Dollar liegen." MOs mit höheren Kapazitäten und ein Verkaufsanstieg von CD-/DVD-Jukeboxen soll bis 2003 für einen Umsatz von über 275 Millionen Dollar sorgen. Noch attraktiver sind Bandspeicherbibliotheken. "Der Tape-Library-Markt ist zirka zehnmal größer als der optische", erklärt McArthur. IDC rechnet damit, daß 1999 etwa 2,5 Milliarden Dollar umgesetzt werden.

Im Storage-System-Bereich liegt der Anteil, der indirekt über den Fachhandelskanal vertrieben wird, bei rund 45 Prozent. "Der Kanal ist sehr wichtig für den Vertrieb von Lösungen", resümiert McArthur. (kfr)

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