iOS 9

Home-App und weitere neue Apple-Features für iPhone und iPad

26.05.2015
Apple wird auf der Entwicklerkonferenz eine neue Version des iOS-Betriebssystem für iPhone und iPad offiziell vorstellen. Bereits jetzt kursieren Informationen zu den neuen Features, die iOS 9 mitbringt. Unter anderem eine Home-App für die Steuerung von intelligenten Haushaltsgeräten und ein Splitscreen-Modus für das iPad.
Mit iOS 9 stehen beim Design nur kleinere Änderungen bevor.
Mit iOS 9 stehen beim Design nur kleinere Änderungen bevor.

Nachdem Apple mit iOS 7 ein komplett neues Design eingeführt und das Betriebssystem mit iOS 8 um einige neue Funktionen wie Health erweitert hat, steht mit iOS 9 das nächste große Update an. Als Rahmen für die Präsentation wird Apple wohl wie bereits in den vergangenen Jahren die Eröffnungs-Keynote zur Entwicklerkonferenz WWDC nutzen, die am 8. Juni abgehalten wird. Mit iOS 9 wird das Unternehmen wenige Neuerungen einführen und vielmehr den Schwerpunkt auf Stabilität, Performance und Sicherheit setzen - nach dem verpatzten Start von iOS 8 soll Qualität wieder eine größere Rolle spielen. Das berichtet das für gewöhnlich gut informierte Apple-Magazin 9to5Mac mit Verweis auf anonyme Quellen.

Zu den Neuerungen von iOS 9 zählt, dass Apple seine Geräte wohl um Features für die Heimautomatisierung bereichert und den App-Entwicklern mit dem HomeKit das passende Werkzeug dafür in die Hand gibt. Ähnlich der Health-App soll eine Home-App den Knotenpunkt für intelligente Haushaltsgegenstände bilden, beispielsweise für den Zugriff auf elektrische Garagen- und Haustürschlösser oder Rauchmelder und Raumfühler wie jene von Nest und auch die hauseigene Settop-Box Apple TV, die möglicherweise als stationärer Hub im Wohnzimmer gar zum Verwalter der Connected Devices aufsteigen könnte. Wo sich die Health-App im Aufbau an einem Register orientiert, soll sich die Home-Anwendung angeblich virtualisierte Räume zum Vorbild nehmen - jedes Zimmer der Wohnung kann damit einfach konfiguriert werden.

Wie 9to5Mac erfahren haben will, könnte Home allerdings auch etwas später vorgestellt werden. Derzeit sei der Funktionsumfang noch zu rudimentär, um ihn als große Neuerung von iOS 9 anzupreisen, heißt es. Apple und einige Partner-Unternehmen arbeiteten derzeit intensiv an entsprechender Hardware für die Heimautomatisierung. Ob diese allerdings schon auf der WWDC vorgestellt werden, hänge von der Fertigstellung des HomeKit ab.

Splitscreen-Modus und ÖPNV-Auskunft

Ein weiteres Feature, das bereits vor einem Jahr iOS 8 und dem iPad Air 2 zugesprochen wurde, ist einSplitscreen-Modus für die Apple-Tablets. Nach diversen Verschiebungen soll es ab iOS 9 nun möglich werden, mehrere Anwendungen gleichzeitig auf dem Bildschirm anzuzeigen - wahlweise im Verhältnis 1:2, 1:3 oder 2:3. Laut 9to5Mac befindet sich dieser Multi-Windows-Modus bereits seit einiger Zeit in der Entwicklung, allerdings steht wohl intern noch nicht fest, ob er nicht für das extragroße iPad Plus zurückgehalten wird. Gleiches gilt für eine Benutzerkontensteuerung für das iPad, mit der verschiedene Nutzer ein eigenes Profil auf dem Gerät anlegen können.

Mit iOS 8 hat Apple die eigene Karten-Anwendung zwar für andere Apps geöffnet und damit kurze Zeit über einige fehlende Funktionen hinwegtrösten können. Mit der nächsten Version des Betriebssystems soll der iPhone-Hersteller nun endlich die bereits für iOS 8 vermutete ÖPNV-Auskunft nachliefern, möglicherweise wird diese aber zum Start nur auf einige wenige Orte begrenzt sein. Weiter im Gespräch ist auch die Indoor-Navigation, die Apple in iOS 9 integrieren könnte. Angeblich ist das Unternehmen bereits damit beschäftigt, Gebäude mit kleinen Robotern zu kartieren.

iOS 9 wird ein bisschen mehr Watch OS - und sicherer

Am Erscheinungsbild von iOS wird Apple auch mit der neuen Version den mit iOS 7 eingeschlagenen Weg fortführen: Große Änderungen stehen uns wohl nicht ins Haus. Allerdings könnte das Interface einige Eigenheiten der Apple Watch vererbt bekommen, darunter die System-Schriftart "San Francisco". Die offenbar auch für Mac OS 10.11 geplante Schrift ist etwas weniger fein als die aktuelle, "Helvetica Neue", und verspricht dadurch eine bessere Lesbarkeit. Auch das Interface von Siri soll dem farbenfroheren auf der Smartwatch nachempfunden werden.

Auch im Bereich Sicherheit soll sich bei iOS 9 einiges tun. So arbeitet Apple derzeit an einem neuen System auf Kernel-Ebene, das sich "Rootless" nennt und selbst Apples eigenen Apps nur noch eingeschränkten Zugriff auf kritische Komponenten und Dateien der Geräte geben soll. Damit soll der Einfluss von Malware eingedämmt werden, andererseits könnte ein solcher Machanismus aber schon jetzt das Aus für einen funktionstüchtigen Jailbreak bedeuten.

Weiterhin sollen Apple-Apps wie Mail, Notizen oder der Kalender nicht mehr über ein IMAP-Backend synchronisiert werden, sondern über das verschlüsselte iCloud Drive. Mit "Trusted Wi-Fi" will Apple außerdem seine Geräte dazu befähigen, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen WLAN-Hotspots zu unterscheiden und entsprechendeSicherheitsmaßnahmen hochzufahren oder abzuschalten.

Roll-out wohl mit neuen iPhones

Der offiziellen Präsentation von iOS 9 auf der WWDC-Keynote wird sich erfahrungsgemäß kurze Zeit später eine Testphase des neuen Betriebssystems für Entwickler anschließen. Bis wenige Wochen vor dem Roll-out der finalen Version wird das Unternehmen voraussichtlich wieder mehrere Beta-Versionen veröffentlichen. Zeitgleich wird wohl auch iOS 8.4 verteilt, das mit Apples neuem Musik-Streaming-Dienst ausgestattet ist.

Mit der Fertigstellung von iOS 9 und der anschließenden Verteilung darf im September gerechnet werden - zusammen mit dem Launch neuer iPhones. Mit welchen iPhones und iPads das neue Betriebssystem kompatibel sein wird, bleibt abzuwarten. Mit dem Schwerpunkt Performance und Stabilität könnten auch ältere Geräte wie iPad 2 und iPhone 4S noch unter iOS 9 lauffähig sein.

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