Schwerpunkt Multi-Channel-Strategie

Horst Norberg bleibt bis 2015 Media-Saturn-Chef

17.12.2012
MSH-Chef Norberg sieht seine Rolle darin, das Unternehmen "durch die unruhige See der Märkte zu steuern". Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verwerfungen in einer Reihe südeuropäischer Länder, in denen Media-Saturn stark involviert ist, will der 63-jährige für Kontinuität in der Geschäftsführung sorgen.
Multi-Channel als Vermächtnis: Media-Saturn-CEO Horst Norberg
Multi-Channel als Vermächtnis: Media-Saturn-CEO Horst Norberg

Der Gesellschafter-Streit zwischen der Metro AG und Media-Saturn-Gründer Erich Kellerhals hatte die Vertragsverlängerung von MSH-Chef Horst Norberg zwischenzeitlich in Frage gestellt, doch wie der Donaukurier nun berichtet, bleibt Norberg bis Ende 2015 an der Spitze der Retail-Kette. Wie der Manager der Zeitung am Rande der jährlichen Weihnachtsfeier von Media-Saturn im Stadttheater Ingolstadt mitteilte, sieht Norberg seine Rolle darin, das Unternehmen "durch die unruhige See der Märkte zu steuern". Gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verwerfungen in einer Reihe südeuropäischer Länder, in denen Media-Saturn stark involviert ist, will der 63-Jährige für Kontinuität in der Geschäftsführung des Handelskonzerns sorgen.

Als wichtigstes inhaltliches Thema seiner Tätigkeit betrachtet Norberg allerdings die Multi-Channel-Aufstellung von Media Markt und Saturn. "Wir vollziehen den Wandel von dem führenden europäischen Elektrofachmarktunternehmen hin zu dem führenden Multi-Channel-Unternehmen unserer Branche", so der MSH-Chef in dem Interview. Diesen von ihm begonnenen Prozess wolle Norberg auch künftig erfolgreich weiter führen. Einwände, das Online-Geschäft der Retail-Gruppe bleibe bisher hinter den Erwartungen zurück, lässt Norberg nicht gelten: Media-Saturn habe den richtigen Kurs eingeschlagen und beginne, an Fahrt aufzunehmen, so der Spitzenmanager. Wenn sich Norberg Ende 2015 in den Ruhestand verabschiedet, würde er es laut Donaukurier gerne als sein persönliches Vermächtnis sehen, den Wandel der MSH zu einem führenden Multi-Channel-Anbieter erfolgreich gestaltet zu haben.

In dem Interview wird der Media-Saturn-CEO auch auf Äußerungen wie die von Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer angesprochen, die den Retailer in strategischer Hinsicht für ein Auslaufmodell halten. Wenig überraschend weist Norberg solche Sichtweisen von sich und verweist auf den aus seiner Sicht "nachhaltigen Wachstumskurs" der Retail-Gruppe. Im gleichen Atemzug bestätigt der MSH-Chef allerdings Einschätzungen, wonach ein Wachstum der Elektronikkette nur noch durch Filialneueröffnungen zu erreichen ist. Auch 2013 werde Media-Saturn mit weiteren Markteröffnungen wachsen. Zudem sollten die neuen Vertriebswege kontinuierlich weiter ausgebaut werden.

Ebenfalls zur Sprache kommt in dem Interview auch das durch den Rückzug von MSH-Gründer Kellerhals in Frage gestellte China-Engagement des Retailers. Norberg bemüht sich dabei um einen sachlichen Kurs: Wie geplant befinde sich man sich derzeit am Ende der Pilotphase der China-Expansion und werde in nächster Zeit innerhalb der Geschäftsführung über das weitere Vorgehen entscheiden. (mh)

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