HP beendet Ipod-Liaison - "sie passt nicht zur "Digital Entertainment"-Strategie"

01.08.2005
Gerade mal elf Vertriebsmonate dauerte die Liaison zwischen Apple und Hewlett-Packard bei dem Ipod. HP stellt nun Vertrieb der populären Musikabspieler ein.

Gerade mal elf Vertriebsmonate dauerte die Liaison zwischen Apple und Hewlett-Packard (HP) bei dem Ipod. HP stellt nun Vertrieb der populären Musikabspieler ein.

Ein HP-Sprecher erklärte vergangenen Freitag, die MP3-Spieler passten "nicht zur aktuellen Digital Entertainment-Strategie".

Während sich Analysten über den Grund und den Zeitpunkt des Ausstiegs wunderen, muss sich HP jetzt Gedanken zu seinem Konzept "Living digitally" - jetzt mit keinem Musikspieler - machen.

Dieses Konzept hatte der IT-Riese im September 2004 vorgestellt. Damals wurde HP noch von Charly Fiorina geleitet. Ihr Nachfolger Mark Hurd scheint jedoch von einer reinen Ipod-Vertriebslizenz nicht viel zu halten. Diese Vermutung bestätigte eine Apple-Sprecherin: "HP hat entschieden: Den Ipod zu vertreiben passt nicht mit der Digital-media-Strategie des Unternehmens zusammen."

Laut Experten tragen HPs Ipod-Verkäufe etwa fünf Prozent zum Gesamtumsatz des Musikspielers bei. Für diesen wies Apple im letzten Quartal rund 1,1Milliarden Dollar Umsatz und 6,2 Millionen Käufer aus.

Analysten sind sich sicher, dass HP demnächst einen eigenen MP3-Spieler auf den Markt bringen wird. Mit eigenem Logo - etwas, das Apple dem Konzern bei dem Ipod verweigerte. Jedoch muss HP dazu eine Klausel des im Januar 2004 öffentlich gemachten Vertrages mit Apple neu interpretieren können: Das Unternehmen sicherte der Steven Jobs-Company zu, nicht vor August 2006 mit einem eigenen oder lizenzierten Musikspieler auf den Markt zu gehen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Unternehmensinsider. (wl)

Zur Startseite