HP/Compaq

Nach Schlammschlacht nun erster ernsthafter Alternativvorschlag

13.02.2002
Walter Hewlett, Gründersohn und ärgster Fusionsgegner in den Reihen von Hewlett-Packard, hat vorgeschlagen, dass sich HP auf profitable Märkte konzentrieren soll, anstatt durch den 23 Milliarden Dollar teuren Compaq-Kauf in die Breite zu wachsen.

Walter Hewlett, Gründersohn und ärgster Fusionsgegner in den Reihen von Hewlett-Packard, hat erstmals eine ernsthafte Alternative zum Kauf von Compaq vorgelegt. Bisher war er eher durch seine emotionale Schlammschlacht gegen die Fusion und vor allem gegen HP-Chefin Carly Fiorina in Erscheinung getreten.

Nun schlug Hewlett vor, dass sich HP auf profitable Märkte konzentrieren solle, anstatt durch den 23 Milliarden Dollar teuren Compaq-Kauf in die Breite zu wachsen. Sein Vorschlag im Einzelnen: HP solle erst einmal das gewinnträchtige Druckergeschäft ausbauen, dann die Lücken in den Geschäftsbereichen IT-Dienstleistung und Software mit kleineren Übernahmen schließen und anschlieend das kriselnde PC-Geschäft sanieren.

Die EU-Kommission hatte Ende Januar der Fusion zugestimmt und das Ja des US-Kartellamtes gilt als sicher. Nun entscheiden die HP-Aktionäre am 19. März über die künftige Marschrichtung. Um die Fusion durchzusetzen, benötigt Fiorina die Mehrheit der Stimmen. Walter Hewlett hatte jedoch schon vor dieser praktikablen Alternative 18 Prozent an Gegenstimmen gesammelt. Die Spannung bleibt also erhalten.(go)

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