HP lässt Alpha-Rechner sterben - und stellt Software für RISC-Itanium-Integration vor

17.08.2004
Hewlett-Packard stellt, wie anlässlich der Compaq-übernahme angekündigt, die Alpha-Server (siehe Bild: Alpha-Server GS1280 ) ein. Mit dem jetzt in Chicago vorgestellten Release 1.3GHz EV7z sei mit der wenig erfolgreichen 64-Bit Unix-Server-Linie Schluss, erklärte der Hersteller auf der gerade stattfindenden Hausmesse "HP World".

Hewlett-Packard stellt, wie anlässlich der Compaq-übernahme angekündigt, die Alpha-Server (siehe Bild: Alpha-Server GS1280 ) ein. Mit dem jetzt in Chicago vorgestellten Release 1.3GHz EV7z sei mit der wenig erfolgreichen 64-Bit Unix-Server-Linie Schluss, erklärte der Hersteller auf der gerade stattfindenden Hausmesse "HP World".

Der erstmals 1992 vorgestellte RISC-Rechner (Reduced Instruction Set Computing) - damals von Digital Equipment, das im Frühjahr 1998 von Compaq geschluckt wurde - konnte zwar durch seine Leistungen Analysten begeistern, doch zuwenig Kunden, weshalb er über zehn Jahre als Mauerblümchen unter den RISC-High-end-Systemen sein Dasein fristete. Jetzt sagte Mary Ellen Lewandowski, Unix Marketing-Managerin bei HP, der gerade vorgestellte Rechner stelle das definitiv letzte Update der Rechnerlinie dar. Allerdings werde HP bis Ende 2006 Alpha-Rechner verkaufen, der Support werde Ende 2010 eingestellt.

Der EV7z werkelt ab sofort in den Rechner der Serie GS1280: Deren Preise beginnen bei 96.100 Dollar. Ausserdem versprach HP eine schnellere 1.15GHz-Version des EV7 Prozessors, die in den Servern der Serien ES47 und ES80 verbaut wird. Die Preise für die Server liegen bei 29.200 beziehungsweise 49.300 Dollar.

Zugleich kündigte HP auf der Hausmesse eine Reihe von Erweiterungen für sein Unix-System HP-UX an. Sie sollen die Kluft zwischen den Intel-Servern "Integrity" und den RISC-Servern HP 9000 schließen. Unter anderem werde es die Software "Virtual Server Environment" (VSE) ab Oktober auch für die Intel-Server "Integrity" geben - zunächst für Windows, dann auch für Linux. Derzeit läuft die Software ausschließlich auf den RISC-Servern.  

Doch um den Fortgang der Kunden von den für 2005 abgekündigten RISC-Rechnern zu stoppen, muss HP für die Kompatibilität seiner Unix-Rechner mit den Intel-Rechnern sorgen. VSE soll infolge dessen Bestandteil des Unix-Betriebssystems "HP-UX 11i" (Version 3) sein. Das für Ende dieses Jahres angekündigte Release wird nun im Jahr 2005 ausgeliefert.

VSE soll unter anderem "Integrity"-Rechnern virtuelle Rechner vorgaukeln, so dass auf den Itanium-Servern mehrere Betriebssysteme gleichzeitig laufen können. Des weiteren werde die Software Hochverfügbarkeit und Cluster-Management ermöglichen. So könne zum Beispiel eine Kopie des hauseigenen Unix-Systems auf insgesamt 128 Prozessoren eingesetzt werden - gleich ob diese Intel- oder RISC-basierend sind. 

Des weitern kündigte HP eine neue Version des "Workload Manager" für Ende dieses Jahres an. Sie heißt dann "Global Workload Manager" und ermöglicht Administratoren, die auf einem Server eingerichteten virtuellen Server so zu behandeln, als würden sie tatsächlich separate Server darstellen. Insgesamt könnten Hunderte von Rechner skaliert werden.

Analysten begrüssten die HP-Ankündigungen. Es sei an der Zeit, so Jonathan Eunice von Marktforscher Illuminata, Parität auf Bitebene zwischen den beiden Plattformen herzustellen. Bisher hätten viel Kunden mangels dieser Parität einen Wechsel auf die Intel-Server vermieden. (wl)

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