HP plant weitere Softwarezukäufe und effizienteren Direktvertrieb

25.01.2006

Ferner sickerte aus den HP-Reihen durch, dass der Direktvertrieb künftig effizienter arbeiten müsse. Dazu sollen die internen Strukturen wie auch die technischen Voraussetzungen überprüft werden (siehe auch: HP konsolidiert die eigenen IT). Die Kalifornier hatten im Juli vergangenen Jahres Randy Mott verpflichtet, bis dato Chief Information Officer (CIO) beim Konkurrenten Dell. Dieser zeichnete bei den Texanern für die Web-basierenden Vertriebssysteme verantwortlich, die Dell in den zurückliegenden Jahren Rekordergebnisse im weltweiten Rechnergeschäft beschert hatten.

Das hat offenbar Begehrlichkeiten bei den HP-Verantwortlichen geweckt. Experten gehen davon aus, dass Mott auch bei HP die Aufgabe hat, einen Internet-Shop für den direkten Vertrieb aufzubauen. Diese Strategie bringe zwar Vorteile, kommentiert Stephen Baker, Analyst von NPD Techworld. Der Hersteller rücke näher an die Kunden und könne so mehr über deren Wünsche und Anforderungen in Erfahrung bringen. Allerdings müsse HP aufpassen, seine Vertriebspartner im indirekten Kanal nicht zu verärgern.

Die Verbesserungen und Konsolidierungen innerhalb des eigenen Unternehmens will HP darüber hinaus in bare Münze umwandeln. Die Erkenntnisse aus dem Aufbau eigener neuer Daten- und Rechenzentren sollen in die Entwicklung der "Next Generation Data Center Architecture" einfließen (siehe auch: HP lässt die Muskeln spielen). Mit dem bislang verfolgten Konzept des "Adaptive Enterprise" sei man gescheitert, verlautete angeblich aus HP-internen Kreisen. Die Kunden hätten diesen Ansatz nie verstanden.

Auch auf der Produktseite deuten sich Veränderungen bei HP an. So will man im Druckergeschäft künftig verstärkt auf Highend-Systeme setzen. Diese Strategie verfolgen die Manager in der kalifornischen Konzernzentral in Palo Alto jedoch schon seit rund drei Jahren, ohne dass sich viel in dieser Richtung getan hat. Derzeit machen alle Druckerproduzenten ihr Geld vor allem mit Verbrauchsmaterialien wie Tinte und Toner.

Im Rechnergeschäft wolle sich HP stärker für AMD-Chips öffnen, hieß es. Zwar arbeitet der Konzern seit Jahren gemeinsam mit Intel an den Highend-CPUs aus der Itanium-Reihe. Immer wieder auftretende Verzögerungen hätten jedoch für Unmut innerhalb der HP-Führungszirkel gesorgt. Als Konsequenz wolle man künftig verstärkt AMD-Chips aus der Opteron-Reihe verbauen. Diese konkurrieren in erster Linie mit Intels Prozessoren aus der Xeon-Produktlinie, reichen mit ihrer 64-Bit-Leistung jedoch teilweise auch in das Lowend-Segment der Itanium-Familie. (Computerwoche; ba/wl)

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