Restrukturierung von EDS

HP streicht 24.600 Jobs

16.09.2008
Rund 7,5 Prozent der HP-Mannschaft sollen binnen der nächsten drei Jahre gehen. HP erklärte, vor allem die im Mai zugekaufte EDS-Mannschaft, aber auch interne Funktionen seien betroffen.
HP-Chef Mark Hurd verordnet dem Unternehmen einen radikalen Jobabbau. Ob er sich auszahlt, ist nach Expertenansicht unklar.
HP-Chef Mark Hurd verordnet dem Unternehmen einen radikalen Jobabbau. Ob er sich auszahlt, ist nach Expertenansicht unklar.

Mit einem radikalen Spar- und Entlassungsprogramm versucht Hewlett-Packard, seine Service-Geschäfte profitabel zu machen. Das Unternehmen erklärte am gestrigen Montag nach Börsenschluss, es werde in den kommenden drei Jahren 24.600 Stellen streichen. Davon betroffen seien vor allem Mitarbeiter des im Mai dieses Jahres gekauften IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS). Aber auch interne Funktionen würden reduziert, so beispielsweise in der Verwaltung, im Personalwesen und in der IT. Die Hälfte der Stellen soll im nächsten Jahr wegfallen.

Eigenen Angaben zufolge rechnet der weltgrößte IT-Konzern mit Einsparungen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) pro Jahr - nach dem Stellenabbau. Im laufenden vierten Geschäftsquartal wird HP jedoch wegen der knapp 14 Milliarden Dollar teuren Übernahme von EDS Belastungen von 1,7 Milliarden Dollar bilanzieren.

Der Kauf von EDS erfolgte, um sowohl mit IT-Services zu einem ernsthaften Konkurrenten von Marktführer IBM aufzurücken als auch, um die Abhängigkeit HPs vom volatilen Hardwaregeschäft weiter zurückzuschrauben. Im Mai hatte HP-Chef Mark Hurd geworben: "HP und EDS zusammen werden eine führende Kraft bei den weltweiten IT-Services darstellen."

Experten hatten damals gewarnt, dass die Integration von EDS Stellen kosten werde. Zudem verwiesen sie auf die krisenhafte Entwicklung von EDS. Der amerikanische Dienstleiter hatte vor allem mit geringem Wachstum und Jobabbau von sich reden gemacht. EDS habe sich "einige Jahre lang ganz schön abgestrampelt", meinte anlässlich der Übernahme ein Analyst.

Rechnerisch machen HP und EDS zusammen mit Services einen Umsatz von mehr als 38 Milliarden Dollar. HP bilanzierte im Geschäftsjahr 2007 16,6 Milliarden Dollar Umsatz mit Services. (wl)

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