HP verkauft Ciscos SAN-Equipment um 30 Prozent billiger als IBM

12.06.2003
Dass im Storage-Geschäft mit harten Bandagen um Kunden gerungen wird, ist bekannt. Ebenso, dass Cisco zum bedeutenden Anbieter von Storage Switches werden möchte. Und es dürfte auch niemand wundern, dass die Wiederverkäufer-Abkommen Ciscos mit dem langjährigen Partner IBM, mit Hewlett.-Packard und EMC den Preiskrieg im Storage-Markt eher verschärfen als lindern. Denn die drei Unternehmen unterhalten große Direktverkaufs- und Serviceabteilungen: und während letztere bei jeder Unternehmensanfrage den großen Wartungsauftrag wittern, werden die Direktverkäufer nach wie vor am Umsatz gemessen. Bei HP kommt verschärfend hinzu, dass sich die Service-Abteilung erst im Aufbau befindet, weshalb sie offensichtlich jeden Auftrag zu ergattern sucht. Beispielsweise, indem sie Ciscos Storage Switches der Serie MDS 9000 um bis zu 30 Prozent billiger als Kontrahent IBM verkauft. Die Begründung HPs: Da die Company gegen Angebote der Marktführer Brocade und McData konkurrieren müsse, um Cisco und sich zum Erfolg zu verhelfen, müsse es sich an den Preisen der be Storage-Spezialisten orientieren - und nicht an den Preisen, die Cisco vorgibt. "Nach unserem Gefühl ist es wichtig, mit einem wettbewerbsfähigen Preis im Markt zu agieren", lautet die Begründung von Roger Archibald, verantwortlich für HPs Infrastruktur und NAS-Angebot. So offeriert HP Ciscos "MDS 9216"Switch mit 16 Ports in den USA für 38.800 Dollar, während IBM für diesen Switch 52.263 Dollar verlangt. Für den 32 Port Switch "9509 director" will HP etwas mehr als 189.000 Dollar haben, während IBM für das gleichnamige 64 Port-Modell exakt 176.187 Dollar verlangt. Nun kann man Cisco nicht in die Bücher sehen, HP ebenso wenig. Doch deutlich ist, dass Ciscos Ambition, im boomenden Datenspeichermarkt zum weltweiten Anbieter zu werden, allein mit den drei Wiederverkäufer-Abkommen schon für den notwendigen Anschub der gerade seit zehn Monaten als Anbieter aktiven Cisco-Abteilung gesorgt hat. HPs aggressives Preismodell aber dürfte dafür sorgen, dass IBM wird nachziehen müssen, und ebenso die Platzhirsche Brocade und McData. So geraten nicht nur sicher geglaubte Margen ins Wanken und Marktforscher ins Grübeln, wie haltbar ihre Prognosen zu den diesjährigen SAN-Umsätzen sein werden. Sondern Partner Ciscos, HPs und IBMs werden - mal wieder - zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie im Storage-Markt, trotz aller Mittelstandkampagnen der Hersteller, mit starker Konkurrenz zu rechnen haben: Diese kommt aus den eigenen Reihen und heißt Cisco, HP- und IBM-Direkt. (wl)

Dass im Storage-Geschäft mit harten Bandagen um Kunden gerungen wird, ist bekannt. Ebenso, dass Cisco zum bedeutenden Anbieter von Storage Switches werden möchte. Und es dürfte auch niemand wundern, dass die Wiederverkäufer-Abkommen Ciscos mit dem langjährigen Partner IBM, mit Hewlett.-Packard und EMC den Preiskrieg im Storage-Markt eher verschärfen als lindern. Denn die drei Unternehmen unterhalten große Direktverkaufs- und Serviceabteilungen: und während letztere bei jeder Unternehmensanfrage den großen Wartungsauftrag wittern, werden die Direktverkäufer nach wie vor am Umsatz gemessen. Bei HP kommt verschärfend hinzu, dass sich die Service-Abteilung erst im Aufbau befindet, weshalb sie offensichtlich jeden Auftrag zu ergattern sucht. Beispielsweise, indem sie Ciscos Storage Switches der Serie MDS 9000 um bis zu 30 Prozent billiger als Kontrahent IBM verkauft. Die Begründung HPs: Da die Company gegen Angebote der Marktführer Brocade und McData konkurrieren müsse, um Cisco und sich zum Erfolg zu verhelfen, müsse es sich an den Preisen der be Storage-Spezialisten orientieren - und nicht an den Preisen, die Cisco vorgibt. "Nach unserem Gefühl ist es wichtig, mit einem wettbewerbsfähigen Preis im Markt zu agieren", lautet die Begründung von Roger Archibald, verantwortlich für HPs Infrastruktur und NAS-Angebot. So offeriert HP Ciscos "MDS 9216"Switch mit 16 Ports in den USA für 38.800 Dollar, während IBM für diesen Switch 52.263 Dollar verlangt. Für den 32 Port Switch "9509 director" will HP etwas mehr als 189.000 Dollar haben, während IBM für das gleichnamige 64 Port-Modell exakt 176.187 Dollar verlangt. Nun kann man Cisco nicht in die Bücher sehen, HP ebenso wenig. Doch deutlich ist, dass Ciscos Ambition, im boomenden Datenspeichermarkt zum weltweiten Anbieter zu werden, allein mit den drei Wiederverkäufer-Abkommen schon für den notwendigen Anschub der gerade seit zehn Monaten als Anbieter aktiven Cisco-Abteilung gesorgt hat. HPs aggressives Preismodell aber dürfte dafür sorgen, dass IBM wird nachziehen müssen, und ebenso die Platzhirsche Brocade und McData. So geraten nicht nur sicher geglaubte Margen ins Wanken und Marktforscher ins Grübeln, wie haltbar ihre Prognosen zu den diesjährigen SAN-Umsätzen sein werden. Sondern Partner Ciscos, HPs und IBMs werden - mal wieder - zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie im Storage-Markt, trotz aller Mittelstandkampagnen der Hersteller, mit starker Konkurrenz zu rechnen haben: Diese kommt aus den eigenen Reihen und heißt Cisco, HP- und IBM-Direkt. (wl)

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