HP verkauft teuer eingekaufte Middleware-Abteilung - Oracle soll als Käufer bereit stehen

10.06.2002
Im Oktober 2000, damals, als der Internet-Hype zu den tollsten Hoffnungen Anlass gab, kaufte Hewlett-Packard den amerikanischen Middleware-Spezialisten Bluestone. Eine Milliarde Aktiendollar bot HP als Kaufpreis auf; dafür erhielt die Company Java- und XML-Tools sowie Transaktions-Software für elektronische Shops. Doch der solchermaßen bewehrte HP-Einzug in die Middleware-Arena fiel allenfalls Experten auf; das Kampfgeschehen dominierten weiterhin IBM und BEA, Sun und auch Microsoft. HP aber, das seine Midleware um die Netzservice-Software „Espeak" ergänzt hatte, verlor alsbald jede Lust an der hochgehandelten Abteilung. Die Konsequenz folgt jetzt: HP verhandelt mit Oracle, ob diese nicht den Strauß Software übernehmen wolle. Zwar verweigert HP einen Kommentar zu den Verhandlungen, doch HP nahestehende Kreise erklärten, die Verhandlungen würden geführt. Oracles Interesse an der Software kommt nicht von ungefähr: Die lahmende Applikationsabteilung des Datenbankriesen braucht dringend Werkzeuge, um erstens Kunden E-Kommerz-fähige Lösungen anzubieten und um den Markt nicht SAP, IBM und anderen überlassen zu müssen. Angeblich sind die beiden Unternehmen dabei, nur noch die Konditionen auszuhandeln. Dass dabei für HP keine Milliarde heraus springen dürfte, erscheint klar; doch immerhin hätte sich die „neue HP" eines Geschäftsbereichs entledigt, der bis dato nur Verluste verursachte. Das entspräche auch der neuen Politik des Unternehmens, sich auf Kernbereiche zu konzentrieren und Bereiche, die kurz- und mittelfristig wenig Erfolg versprechen, zu verscherbeln oder einzustampfen. Zwar wird auch als vage Hoffnung für die betroffenen HP-Abteilung gehandelt, dass sich eine andere Software-Abteilung (Openview etwa) ihrer erbarmt, doch Beobachtern erscheint das eher als unwahrscheinlich (dabei beziehen sie sich auf die jüngst veröffentlichte HP-Roadmap, in der die Company zur Middleware erklärte, es werde Partnerschaften bilden). So dürfte HP in Zukunft mit BEA und Microsoft als Partnern agieren, meinen Beobachter. Die Milliarden-Episode Bluestone aber wäre nur mehr als elektronisches Geschichte auf HP-Servern zu finden. (wl)

Im Oktober 2000, damals, als der Internet-Hype zu den tollsten Hoffnungen Anlass gab, kaufte Hewlett-Packard den amerikanischen Middleware-Spezialisten Bluestone. Eine Milliarde Aktiendollar bot HP als Kaufpreis auf; dafür erhielt die Company Java- und XML-Tools sowie Transaktions-Software für elektronische Shops. Doch der solchermaßen bewehrte HP-Einzug in die Middleware-Arena fiel allenfalls Experten auf; das Kampfgeschehen dominierten weiterhin IBM und BEA, Sun und auch Microsoft. HP aber, das seine Midleware um die Netzservice-Software „Espeak" ergänzt hatte, verlor alsbald jede Lust an der hochgehandelten Abteilung. Die Konsequenz folgt jetzt: HP verhandelt mit Oracle, ob diese nicht den Strauß Software übernehmen wolle. Zwar verweigert HP einen Kommentar zu den Verhandlungen, doch HP nahestehende Kreise erklärten, die Verhandlungen würden geführt. Oracles Interesse an der Software kommt nicht von ungefähr: Die lahmende Applikationsabteilung des Datenbankriesen braucht dringend Werkzeuge, um erstens Kunden E-Kommerz-fähige Lösungen anzubieten und um den Markt nicht SAP, IBM und anderen überlassen zu müssen. Angeblich sind die beiden Unternehmen dabei, nur noch die Konditionen auszuhandeln. Dass dabei für HP keine Milliarde heraus springen dürfte, erscheint klar; doch immerhin hätte sich die „neue HP" eines Geschäftsbereichs entledigt, der bis dato nur Verluste verursachte. Das entspräche auch der neuen Politik des Unternehmens, sich auf Kernbereiche zu konzentrieren und Bereiche, die kurz- und mittelfristig wenig Erfolg versprechen, zu verscherbeln oder einzustampfen. Zwar wird auch als vage Hoffnung für die betroffenen HP-Abteilung gehandelt, dass sich eine andere Software-Abteilung (Openview etwa) ihrer erbarmt, doch Beobachtern erscheint das eher als unwahrscheinlich (dabei beziehen sie sich auf die jüngst veröffentlichte HP-Roadmap, in der die Company zur Middleware erklärte, es werde Partnerschaften bilden). So dürfte HP in Zukunft mit BEA und Microsoft als Partnern agieren, meinen Beobachter. Die Milliarden-Episode Bluestone aber wäre nur mehr als elektronisches Geschichte auf HP-Servern zu finden. (wl)

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