HP will Systemlieferant werden

12.10.1998

BÖBLINGEN: Während Unternehmen wie IBM oder 3Com im Enterprise-Markt mit dem Label "Ende-zu-Ende-Anbieter" durch die Lande ziehen, hat sich HP bisher mit Switchen, Hubs und Servern auf Lan-Bereiche wie Workgroups oder Serverfarmen beschränkt. Mit einem Routing-Switch der Güte Layer 3, erhältlich laut HP ab März 1999, will das Unternehmen dann auch im Bereich Enterprise-Lans konkurrieren.Laut HP will man die Switche nicht mit aller Gewalt, sprich zu Low-end-Preisen, in den Markt drücken. Allerdings soll der Portpreis unter dem etablierter Anbieter liegen. Der Layer-3-Switch soll Schnittstellen für alle Ethernetgeschwindigkeiten von zehn bis 1000 Mbit/s haben und die Backplane weit mehr als 3,5 Gbit/s verarbeiten können. Damit läge die Novität im Bereich des hauseigenen High-end-Switches 8000M, dessen Backplane mit 3.8 Gbit/s arbeitet.

Zur Positionierung des Routing-Switches hat man sich schon Gedanken gemacht. Layer-3-Switche könnten zum Commodity-Produkt werden, so HP. Das haben die weitaus einfacheren Hubs bereits vorexerziert. Ganz einfach, im Markt akzeptiert zu werden, dürfte es für Neuling HP trotzdem nicht werden. Unternehmen achten nämlich gerade im sensiblen Enterprise-Bereich darauf, nicht Versuchskaninchen spielen zu müssen. Wie schwierig der Neueintritt in einen Markt ist, zeigt derzeit

die "Voice-over-IP"-Kampagne von Cisco. Um hier als Sprachvermittler anerkannt zu werden, müssen die Kalifornier Millionen investieren. (wl)

Im nächsten Jahr will HP Systemanbieter werden. Derzeit bietet die Company nur reine Lan-Produkte wie den Switch 8000M an.

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