Für SDN- und HCI-Projekte

HPE kauft Netzwerkspezialisten Plexxi

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Plexxi bietet Technologien für Software-defined Networking an. Die Übernahme soll schon bis Ende Juli 2018 abgeschlossen sein. HPE will mit der Plexxi-Technologie Kunden bei Rechenzentrumsmodernisierungen und Hybrid-Cloud-Projekten unterstützen.

HPE übernimmt den in Nashua im US-Bundesstaat New Hampshire ansässigen Netzwerkspezialisten Plexxi. Das 2010 gegründete Unternehmen bietet neben Software für Software-defined Networking auch optische Switches an. Die können als sogenannte Top-of-Rack-Switches in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Mit der Übernahme, deren finanzielle Details nicht bekanntgeben wurden, stärkt HPE sein Angebot im Bereich Hyperconvergence und hybrid Cloud und will Ciscos Ansatz des "Intent based Networking" etwas entgegensetzen.

Plexxi hat derzeit einen Switch und einen Software-Controller im Angebot. Bei seinen Kunden platziert es die Hardware zur Vernetzung von Racks im Rechenzentrum. Mit seiner Software verknüpft es somit SDN und Glasfasertechnologie für Rechenzentren. Die Kombination lässt sich mit Netzwerkvirtualisierung von VMware, Big-Data-Umgebungen wie Hortonworksund Cloud-Umgebungen wie OpenStack eng integrieren. Damit ist sie auf sehr große und anspruchsvolle Kunden ausgelegt. Sie ist aber auch einer der wenigen Ansätze im SDN-Umfeld, der nicht nur einzelne Aspekte abdeckt, sondern eine umfassende Lösung offeriert.

HPE kauft sich mit Plexxi Technologien für Software-definierte Rechenzentren.
HPE kauft sich mit Plexxi Technologien für Software-definierte Rechenzentren.
Foto: Plexxi

Mit Plexxi will HPEsein bisheriges Angebot für Software-definierte Infrastrukturen ausbauen und verspricht im Rechenzentrum "echte cloud-ähnliche Verhältnisse". Im ersten Schritt sollen davon die Hyperkonvergenz-Produkte von HPE profitieren, indem Bandbreiten dynamisch aufgrund der Bedürfnisse der gerade bearbeiteten Workloads zugeordnet werden. Damit ergänzt der Konzern die im vergangenen Jahr getätigte Akquisition von Simplivity.

Switch-Spezifikation
Switch-Spezifikation
Foto: Plexxi

Außerdem stellt HPE eine deutliche Aufwertung seines unter dem Namen "HPE Synergy" vermarkteten Konzepts für "Composable Infrastructure" in Aussicht. Darunter versteht HPE Infrastrukturen, die einen Pool an Storage- und Rechenkapazitäten bereitstellen, der dynamisch den gerade anfallenden Aufgaben zugeordnet werden kann. Plexxi soll diesbezüglich vor allem die Möglichkeiten in der privaten Cloud der HPE-Kunden erweitern. Das soll schon in "naher Zukunft" möglich sein. Die Übernahme von Plexxi will HPE noch im laufenden dritten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres, also vor dem 31. Juli, abschließen.

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