HTC Touch 2: Testbericht
Die wichtigsten Neuerungen vorweg: Das HTC Touch 2 hat einen stärkeren Prozessor und mehr Speicher als der Vorgänger. Damit läuft die Bedienung flüssiger als auf dem HTC Touch. Als Betriebssystem fungiert Windows Mobile 6.5. Das bringt auf dem Touchscreen einen praktischen Schieberegler mit, der das Display sperrt.
Zweitens ist die Bedienung des Smartphones auf Finger statt Stift ausgerichtet. Ein Beispiel: Das Menü auf dem Touch 2 öffnet sich, wenn man auf die Windows-Taste unter dem Display drückt. Hier findet man alle Programme, sie werden rautenförmig angezeigt. Diese Form der Darstellung ist luftiger als die bisherigen Listen aus Windows Mobile 6.1 und damit für die Fingersteuerung besser geeignet. Dies gilt ebenso für die Darstellung der Kontakte. Übersichtlich: Während man durch die Adresslisten scrollt, wird der Buchstabe, bei dem man sich gerade befindet, groß eingeblendet. Das erleichtert die Orientierung. Zudem hat Microsoft den Scroll-Algorithmus verbessert, so dass man sich schneller durch lange Webseiten oder Kontaktlisten bewegen kann.
Doch trotz der Optimierung auf die Fingerbedienung, kommt es auf dem HTC Touch 2 ab und an zu Fehlbefehlen. So ist schnell aus Versehen ein Kontakt ausgewählt und aufgerufen, obwohl man eigentlich nur scrollen wollte.
Das HTC Touch 2: Touch Flo noch schöner
Über Windows Mobile 6.5 hat HTC wieder seine Bedienoberfläche Touch Flo mit den bunten Programmsymbolen gelegt. Zwei Vorteile bietet die von HTC entwickelte Oberfläche: Wer im Adressbuch einen Kontakt nachschlägt, bekommt alle mit dem Kontakt ausgetauschten Mails, SMS und Anrufe angezeigt. Auf die kann der Anwender direkt antworten, ohne ein anderes Programm zu öffnen. Außerdem kann man so direkt auf Facebook-Updates zugreifen.
Der zweite Vorteil: Unten im Display findet sich eine Menüleiste mit elf Schnellzugriffen. Darüber kann der Anwender Funktionen wie Kontakte, Web-Browser oder Musik-Player direkt aufrufen. Wer den richtigen Winkel getroffen hat, wandert blitzschnell durch die Schnellzugriffe. Stimmt der Winkel nicht, hakt die Touch-Bedienung. Dieses Phänomen ist auch immer wieder in allen anderen Menüs anzutreffen.
Multi-Touch unterstützt das Gerät nicht. Wer in eine Webseite oder ein Foto hineinzoomen will, muss zwei Mal kurz aufs Display klopfen. Der Zoomfaktor ist dabei fest vorgegeben. Alternative: Mit dem Finger an der Zoomleiste unter dem Display entlangschrammen - mit bis zu 7fachem Zoom.
HTC Touch 2 mit 3,2-Megapixelkamera ohne Autofokus
An der Rückseite des Mobiltelefons sitzt eine 3,2-Megapixelkamera. Das Objektiv ist nicht geschützt. Die Kamera macht Aufnahmen ohne Autofokus und LED-Blitz. Das bedeutet, dass sie nicht in allen Lebenslagen eingesetzt werden kann. Die Optionen sind karg: Weißabgleich, ISO-Wert und Helligkeit sind die einzigen Parameter, die der Nutzer beeinflussen kann. Entsprechend schlicht fällt die Bildqualität aus, die Farben wirken flau und Bildunschärfen sind deutlich erkennbar.
Der Media-Player zeigt Alben-Cover an und spielt Wiedergabelisten ab. Er lässt sich prima bedienen. Das mitgelieferte Headset, das per 3,5-Millimeter Klinke eingesteckt wird und somit bequem ausgetauscht werden kann, liefert zufriedenstellenden Sound.
Surfen mit dem HTC Touch 2
Das HTC Touch 2 bringt WLAN mit. Unterwegs hilft der Datenturbo HSDPA beim schnellen Surfen. HTC hat Opera mobile als Browser installiert, im Menü findet sich auch der Internet Explorer. Der Seitenaufbau fordert jedoch Geduld: 30 Sekunden Ladezeit für eine Webseite sind keine Seltenheit. HTC hat ins Touch 2 GPS eingebaut und sogar die Navigations-Software CoPilot vorinstalliert. Nach zwei Wochen Testphase bittet der Hersteller aber zu Kasse.
Fazit
Das Touch 2 ist bestens zum Netzwerken unterwegs geeignet. Im Adressbuch erscheinen zu jedem Kontakt die letzen Nachrichten, Anrufe und Status-Aktualisierungen. Dank Touch-Flo ist die Oberfläche schön gestaltet und man findet sich gut zurecht. Der Touchscreen reagiert mitunter aber etwas zäh. Der deutliche Schwachpunkt des HTC Touch 2 ist jedoch die 3,2-Megapixelkamera: Sie löst niedrig auf und liefert nur bei sehr guten Lichtverhältnissen brauchbare Aufnahmen.