Die neueste Form der Telefon-Abzocke

Hüten Sie sich vor "Spoofing"

27.08.2012
Opfer sind sowohl die Angerufenen als auch gänzlich unbeteiligte Telefonkunden, so die Arag-Experten.
Zu Zeiten des ersten Fernsprechapparats von Siemens 1877 gab es noch keine Telefonbetrüger,
Zu Zeiten des ersten Fernsprechapparats von Siemens 1877 gab es noch keine Telefonbetrüger,
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Wenn es darum geht, an das Geld anderer Leute zu kommen, scheint der Einfallsreichtum von Betrügern derzeit wieder wahre Blüten zu treiben. Die neueste Betrugsvariante heißt Call-ID-Spoofing oder kurz Spoofing. Opfer sind dabei nicht nur die Angerufenen, sondern auch gänzlich unbeteiligte Telefonkunden. Die Arag-Experten warnen vor der neuen Masche.

Was ist Spoofing?

Spoofing ist englisch und bedeutet etwa Manipulation oder Verschleierung. Beim sogenannten Call-ID-Spoofing handelt es sich um eine neue Form der Telefonabzocke. Dabei lassen Unbekannte eine falsche Nummer auf dem Display des Angerufenen erscheinen. Oft bedienen sich die Betrüger der Nummern seriöser Organisationen, und täuschen damit eine organisatorische Nähe offiziellen Stellen vor. Opfer waren schon das Amts- und Landgericht Bonn, die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die Bundesagentur für Finanzdienstleistungen (BaFin) und die Bundesnetzagentur. Die Telefonabzocker bleiben auf diese Weise unbekannt.

Was steckt dahinter?

Der Hintergrund für die Betrugsmasche ist Fachleuten ganz klar. Die kriminellen Anrufer wollen an die Kontodaten der Angerufenen kommen. Unbekannte haben so zum Beispiel mehrere Verbraucher angerufen und in Telefongesprächen Gewinnspiele verkauft oder die Rückzahlung angeblicher Internet-Spielschulden gefordert. Die bekannte Telefonnummer im Display scheint die Behauptungen der Betrüger zu untermauern und lässt den Anruf seriös erscheinen.

Mehr als ärgerlich

Für die wahren Inhaber der benutzten Telefonnummern ist das Vorgehen der Betrüger aber nicht nur ärgerlich. Bemerken die Oper der Abzocker den Betrug, drücken viele erst einmal die Rückruftaste ihres Telefons. Der Eigentümer der widerrechtlich benutzten Telefonnummer muss sich dann die Unmutsäußerungen der Opfer anhören. Das kann mit zahllosen Anrufen über lange Zeit gehen, sodass entnervte Teilnehmer schon ihre Telefonnummern ändern mussten; auf den Folgekosten bleiben sie zumeist sitzen. Oder die angerufenen Betrugsopfer erstatten berechtigterweise Anzeige. Der ahnungslose Eigentümer der benutzten Telefonnummer muss dann den Anfangsverdacht gegen seine Person ausräumen.

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