Verkaufen - Griff in die Trickkiste?

Hüten Sie sich vor "Wunderheilern"

19.03.2009
Verkaufen funktioniert nicht so, wie manche Trainer behaupten, sagt Helmut König.

Jeden Tag sehen wir es in den Videoportalen oder lesen es in der Zeitung und in den Direktmails, die wir erhalten: ""Verkaufen wie durch Zauberhand - "Nie war es so leicht …" - "Mit Abschlusstechnik den Kunden rumkriegen" - "Verkaufen wie von selbst …". Da zeigen sich die David Copperfields des Verkaufens, die wie durch Zauberei Ihr Auftragsbuch überquellen lassen, ein Perpetuum mobile zur Absatzsteigerung. Verkaufen ist nicht mehr als ein Trick. Oder doch?

Übermotivation zahlt sich nicht aus

Jeder dieser Anbieter versucht, durch seine individuelle Methode zu bestechen, die selbstverständlich rechtlich geschützt und nur so und in dieser Form von diesem Anbieter vermittelt werden kann. Viele dieser Veranstaltungen werden von brillanten Rednern durchgeführt, die in der Lage sind, Teilnehmer zu begeistern, damit sie hoch motiviert nach Hause gehen nach dem Motto: "Ich bin so motiviert, ich könnte dem Papst ein Hochzeitskleid verkaufen." Aber was machen wir, wenn der Papst das Kleid nicht haben will; oder noch schlimmer, wenn er nach dem Kauf - verständlicherweise - feststellt, dass er es überhaupt nicht brauchen kann? Dann lösen sich alle Patentrezepte in Schall und Rauch auf.

Was man mag, macht man gern

Verkaufen hat, wie die meisten Dinge, etwas mit Arbeit zu tun und mit Freude an der Arbeit, die man macht. Der Satz: "Ich kann, weil ich will, was ich muss" zeigt dabei den Weg auf. Jeder wird in seinem eigentlichen Geschäft nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn er liebt, was er tut. Das ist unabhängig davon, ob er etwas herstellt oder einbaut oder Dinge des täglichen Bedarfs oder Dienstleistungen zur Verfügung stellt. Er macht es, weil er es gern macht. Häufig ist auch der Grund für eine Berufswahl oder Selbstständigkeit darin zu finden, dass eine besondere Affinität zum Unternehmenszweck vorhanden ist.

Diese Liebe gilt in den meisten Fällen jedoch nicht den Dingen, die für ein Unternehmen zwar wichtig sind, aber nichts mit dem eigentlichen Zweck zu tun haben. Während man beispielsweise bei Buchhaltung oder Steuer lieber dem Steuerberater vertraut anstatt Zauberkunststücken, ist dies bei verkäuferischen Aktivitäten normalerweise anders. Vielleicht liegt das daran, dass man diese "ungeliebte Arbeit" nicht so einfach auslagern kann. Man muss in der Regel hier das Ruder selbst in die Hand nehmen.

Zur Startseite