Meint IDC

Hurd ist bei Oracle gut aufgehoben

10.09.2010
Der unrühmliche Abgang des HP-CEOs Mark Hurd, seine neue Stelle bei Oracle und HPs Klage dagegen sind Gegenstand des IDC-Kommentars von Wafa Moussavi-Amin.

Der unrühmliche Abgang des HP-CEOs Mark Hurd, seine neue Stelle bei Oracle und HPs Klage dagegen sind Gegenstand des IDC-Kommentars von Wafa Moussavi-Amin.

Wafa Moussavi-Amin, Geschäftsführer IDC Central Europe GmbH, kommentiert Hurds Wechsel von HP zu Oracle
Wafa Moussavi-Amin, Geschäftsführer IDC Central Europe GmbH, kommentiert Hurds Wechsel von HP zu Oracle
Foto: IDC

Oracle hat jetzt den richtigen Zeitpunkt für einen Austausch im Führungsteam gewählt. Mit Mark Hurd, dem ehemaligen Geschäftsführer und Vorsitzenden von HP tritt nun ein starker Nachfolger an die Stelle von Charles Phillips. Phillips war ein überzeugender Frontmann und ein strategisches Ass im Aufbau von Beziehungen, der das Enterprise Applikations-Geschäftbestens kannte. Allerdings wird der mittel- bis langfristige Erfolg, ihn durch Mark Hurd zu ersetzen davon abhängen, wie gut Hurd, Safra Catz als Co-President und Larry Ellison als CEO, zusammenarbeiten. Entscheidend dabei wird sein, wie sie ihre Aufgaben untereinander verteilen und die Kommunikation mit ihren Kunden, zum Außendienst sowie zu den unterschiedlichen Geschäftsbereichen koordinieren.

Darüber hinaus haben Beobachter bereits darauf hingewiesen, dass Ellison (66 Jahre), der seit den späten 1970iger Jahren Oracle führt, einen möglichen Nachfolger sucht. Mit diesem Schritt ist allerdings in allzu naher Zukunft noch nicht zu rechnen.

Nachdem Mark Hurd HP mit einer Abfindung verließ und seine Aktienanteile und -Optionen für 30 Millionen Dollar verkauft hatte, wäre es ein Einfaches für ihn gewesen, sich in den Teilruhestand zu begeben, Reisen zu unternehmen und in seiner Freizeit weiterhin Tennis zu spielen. Aber dazu ist Mark Hurd noch nicht bereit. Im Alter von 53 Jahren stellt er sich einer neuen beruflichen Herausforderung und schreibt damit ein weiteres Kapitel in seiner Laufbahn. Ein Kapitel, das wohl sehr genau beobachtet wird, zumal die Wall Street ein wachsames Auge darauf hält, ob Oracle sein bedeutsames Wachstum fortsetzen kann.

Viel wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass dieser Schritt Larry Ellisons Fähigkeit unterstreicht, schnell einen möglichen Wettbewerbsvorteil für Oracle zu nutzen, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, die Company auf eine Umsatzgröße von mehr als 50 Milliarden Dollar zu bringen. Außerdem sagt dies einiges über Ellisons Vision zu diesem Unternehmen aus, das er vor 30 Jahren mitgegründet hat. Laut den Kommentaren von Safra Catz aus der Pressemeldung vom vergangenen Montag, richtet das Executive Team seinen Blick bereits auf die 100 Milliarden-Dollar-Grenze, welche sich auf dem Umsatzniveau von IBM und HP bewegt.

IDC ist überzeugt, dass Hurd in seiner neuen Rolle als Co-President und Vorstandsmitglied einen beachtlichen Beitrag zum Erreichen dieses hoch gesteckten Ziels leisten und die Bereiche Marketing und Vertrieb bei Oracle erfolgreich vorantreiben wird. (rw)

Meinung des Redakteurs

Mark Hurd ist bei Oracle sehr gut aufgehoben, und er wird bei seinem neuen Chef viel Verständnis finden, denn Larry Ellisons Ruf als Womanizer ist legendär. (rw)

Zur Startseite