Hynix kassiert EU-Strafzölle und zeigt mit 1-GB-DDR2-DRAM-Chip doch Flagge

14.08.2003
Der hoch subventionierte und nach Vorwurf der Konkurrenz in Europa nur durch Stütze staatlicher Banken am Leben gehaltene koreanische Halbleiterhersteller Hynix muss bei Chip-Importen in die EU in den nächsten fünf Jahren 34,8 Prozent Strafzoll bezahlen.

Der koreanische Halbleiterhersteller Hynix muss bei Chip-Importen in die EU in den nächsten fünf Jahren 34,8 Prozent Strafzoll bezahlen. Dieser Beschluss, der einer Empfehlung der Europäischen Kommission auf Beschwerden von Infineon folgt, wurde in einem schriftlichen Verfahren von der Mehrheit der EU-Staaten getroffen. Nur die Niederlande und Frankreich stimmten dagegen, obwohl auch der französische Konkurrenz ST Microelectronics davon profitieren dürfte.

Der Hynix-Konzern weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der europäischen Mitbewerber zurück. Südkorea hat bereits bei der Welthandelsorganisation (WTO) die Aufhebung von Strafzöllen in der EU und in den USA beantragt. Das angeschlagene südkoreanische Unternehmen konkurriert mit Infineon um den dritten Platz im DRAM-Markt. An zweiter Stelle ist Micron und an erster mit Samsung ebenfalls ein koreanisches Unternehmen, das nach Auffassung der Konkurrenz im Ausland ebenfalls nur durch staatliche Subventionen so groß geworden ist. Anders als im Fall von Hynix hat sich die EU-Kommission aber ausdrücklich gegen Strafzölle für Importe von Samsung ausgesprochen.

Ungeachtet der drohenden Entscheidung der EU standen Forschung und Entwicklung bei Hynix nicht still. Neuestes Erzeugnis ist der erste 1-GB-DDR2-DRAM-Chip (Double Data Rate 2 Dynamic Random Access Memory) auf Basis der 0.11-Micron-Technologie für Highend-PCs, -Intel-Server und Workstations. Bislang war bei 512 MB DDR2 DRAM Schluss. Die Massenproduktion soll im Frühjahr 2004 anlaufen, wenn Intel mit der Produktion der Chipsets für DDR2-DRAM-Chips beginnt. (kh)

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