Die CP-Querschläger - Kolumne

Hyperkonvergente Server für bessere Workloads

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Dieses Mal beschäftigt sich der CP-Querschläger mit dem Hype um "Hyperconverged Infrastructure" (HCI).

Es gibt inzwischen jede Menge allergieauslösende Phrasen im Sprachgebrauch der ITK-Anbieter, zwei meiner Lieblinge sind Chancen und Lösungen. Erstens, weil sie zumeist weder das eine noch das andere sind, und zweitens, weil sie oft die einzigen verständlichen Worte in einem Kauderwelsch aus Anglizismen und dem immer stärker ausufernden Hightech-Vokabular unserer Consulting-Spezialisten sind.

Eine solche 360-Grad-Lösung mit nachhaltigen Chancen auf ganzheitlichen Client Success - Verzeihung - soll nun der hyperkonvergente Server für die virtuelle Desktop-Infrastruktur sein, weil er mit Workloads einer softwaredominierten Umgebung schneller fertig werden könne, heißt es. Gemeint sind hierbei zumeist Cloud-optimierte Anwendungen, Betriebssysteme und alles andere "as a Service". So weit noch klar?

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Dazu verbinden sich Server-, Software-, Speicher- und Netzhersteller in "strategischen Kooperationen zur Optimierung" sämtlicher Komponenten und packen danach alles zusammen in eine Kiste - Server ist fertig. Die tatsächlichen wiederkehrenden Kosten und die Anbindung der Clients regelt dann der Lizenz-Manager.

Für HCI verbinden sich Server-, Software-, Speicher- und Netzhersteller in "strategischen Kooperationen zur Optimierung" sämtlicher Komponenten und packen danach alles zusammen in eine Kiste.
Für HCI verbinden sich Server-, Software-, Speicher- und Netzhersteller in "strategischen Kooperationen zur Optimierung" sämtlicher Komponenten und packen danach alles zusammen in eine Kiste.
Foto: Kubko - shutterstock.com

Das klappt nach Angaben der Hersteller hervorragend und spart, wie sollte es anders sein, Capex und Opex - oder verständlich ausgedrückt: Hardware, Personal und andere Kosten. Funktioniert ganz prima - wenn nichts geändert wird. Steigen die Anforderungen oder stehen gar Systemwechsel bei Software und Co. an, ann es teuer werden.

Dann passen die zuvor abgestimmten Komponenten eventuell nicht mehr zu den Anforderungen. Wenn beispielsweise weitere CPUs benötigt werden, müssen weitere passende Server gekauft werden, und schon wackeln Lizenzmodell und die TCO, Sie wissen schon. Außerdem kauft man dabei Speicher und weitere Dienste, die man durch gerade dieses HCI-Modell einsparen wollte.

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Das fällt bei großen Unternehmen nicht so sehr ins Gewicht, aber für Mittelständler ist es der GAU. Als Lösung fällt dem Consultant dann sicher die Cloud XYZ ein. Und Chancen böten sich natürlich auch.

Mein Fazit: Spare ich durch gesteigerte Virtualisierung wirklich so viel, dass es sich lohnt, meine IT aus der Hand zu geben? Das sollte nicht nur eine Frage des Geldes sein.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv. (rw)

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