IBM

06.04.1998

STUTTGART: Während Oracle-Chef Larry Ellison bei Netzwerk Computern zum Rückzug bläst, und Sun sich hauptsächlich mit Klagen gegen Microsoft beschäftigt, muß der letzte Verbliebene des NC-Triumphirats, IBM, Optimismus zeigen."Wir sind sicher, daß sich die Network Station im Desktop-Bereich der Unternehmen etablieren wird", erklärt Dieter Zimmermann, Leiter Network Computer Region Central von IBM. Dabei stützt er sich auf Zahlen der Marktforschungsunternehmen.Die Gartner Group beispielsweise prognostizierte, daß bis zum Jahr 1999 weltweit rund 40 Prozent aller Unternehmen auf Netzwerk Computer umsteigen wollen. Im Jahr 2001 werden bis zu 60 Prozent NCs nutzen. Aus den Reihen der Meta Group Analysten stammt die Aussage, daß die Kosten für einen Netzwerk-Computer um 25 Prozent niedriger sind, als die für einen Desktop. Diese Zahlen kommen IBM sehr entgegen, denn sie zeigen, daß der Traum Realität werden könnte: Irgendwann könnte der Netzwerk-Computer den Desktop vollkommen ersetzen.

Ex-NC-Verfechter Oracle sieht die Sache inzwischen etwas anders. "Wir sagen, daß sich der PC verändert hat. Sobald auf dem Rechner ein Browser installiert ist, wird er schon zum Netzwerk Computer. Die lokale Festplatte wird nur noch dazu genutzt, den Browser zu laden," so Larry Ellison.

IBM's Referenzkunden bescheinigen dem NC jedenfalls wachsenden Erfolg. Die britische Versicherungsgesellschaft General Accident hat seit Anfang des Jahres 2.200 Network Stations bei IBM eingekauft. Im Verlauf dieses Jahres sollen noch weitere 2.300 Stations dazu kommen und die PC-LANs ersetzen. Die Netzwerk-Infrastruktur wird dafür auf Windows NT ausgeweitet. (gn)

Oracle-Chef Larry Ellison mag gar nicht mehr an die von ihm einst so heiß geliebte NC-Strategie glauben.

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