Server-basierte Lösung

IBM bietet Microsoft-losen Desktop an

04.12.2008
Schon seit längerem arbeitet IBM an einem Microsoft-losen Desktop. Jetzt kann Big Blue ihn endlich anbieten - für jeden Client, wie es versichert.
Ubuntu auf dem virtuellem Desktop.
Ubuntu auf dem virtuellem Desktop.

Schon seit längerem arbeitet IBM an einem Microsoft-losen Desktop. Jetzt kann Big Blue ihn endlich anbieten - für jeden Client, wie es versichert, da es sich um ene Server-basierte Lösung handelt.

Der "Microsoft-freie" Desktop für Unternehmenskunden besteht aus der "Virtual Enterprise Remote Desktop Environment" des amerikanischen Software-Anbieters Virtual Bridges, aus einem virtuellem Ubuntu Linux der britischen Canonical, und der hauseigenen Software "Open Collaboration Client Solution", die wiederum eine Zusammenstellung darstellt von Lotus Symphony und Notes sowie Lotus-Applications inklusive Tabellen und Word-Anwendungen sowie Zusammenarbeitssoftware. Natürlich unterstützt das Desktop-Paket Software das offene Datenformat ODF.

Als Hardware schlägt IBM übliche x86-Server vor, ferner Thin Clients, um die Administrationskosten gering zu halten. Aber wirklich skalierbar dürfte die Lösung dann sein, wenn größere (Unix-)Server eingesetzt werden.

Das Linux-Paket, das ab sofort in den USA verfügbar ist und sowohl von IBMs Integrations-Abteilung Global Services als auch von Virtual Bridges, kostet, je nach Ausstattung und Servicepaketen, zwischen 49 (ab 1.000 Nutzer) und 289 Dollar.

Ob und wenn ja, wann diese Lösung in Deutschland angeboten wird, ist laut IBM noch nicht entschieden.

IBM schätzt, dass Unternehmen bis zu 800 Dollar pro Nutzer sparen können, legt man zum Vergleich einen PC mit Vista und Office sowie Collaboration-Tools wie Exchange und Sharepoint zugrunde. Dabei führt IBM sowohl Hardware- und Softwarebeschaffung respektive Lizenzierung an als auch Administration und Stromverbrauch. Wie diese Schätzung ausfallen würde, wenn man vergleichbare "virtuelle Desktop"-Lösungen von Vmware, Citrix, Parallels (Mac), Sun und andere mehr heranziehen würde, sagte IBM nicht.

Hausintern aber dürfte diese Offerte einige IBMler freuen, denen noch das traurige Schicksal des Betriebssystems OS/2 gegenwärtig ist. Im Jahr 2005 verschied dieses Betriebssystem, das einst die mächtige Antwort IBMs auf Windows darstellen sollte, doch außer in Bankenkreisen, also dort, wo IBMs Mainframes unverzichtbar sind, nirgendwo gesichtet wurde. (wl)

Zur Startseite